Ein Blick auf die Steuerschätzung vom Mai 2025

Periodisch treffen sich Steuerexperten des Bundes und der Länder, um eine Prognose für die kommenden Jahre abzugeben, im Mai für die Jahre 2025 bis 2029. Verglichen mit anderen Weissagungen sind die Steuerschätzungen relativ belastbar. Allerdings kommen mit den jüngsten Entscheidungen zu den Sondervermögen Chancen und Risiken auf uns zu, die alle Weisheit ein wenig wacklig machen.

Wir müssen die Steuern in Ertragssteuern, die an den wirtschaftlichen Erfolg gebunden sind, Phantasiesteuern, die einfach etwas vom Vermögen der Bürger abschöpfen und die Verbrauchssteuern unterscheiden. Zu den Ertragssteuern zählen die Einkommenssteuern, die Körperschaftssteuer und die Gewerbesteuer,

Zu den Phantasiesteuern zählen per Esempio die Lohnsteuer, die Erbschaftssteuer, die Grundsteuern, Hundesteuer, Grunderwerbsteuer. Zu den Verbrauchssteuern gehören die Umsatzsteuer, die Tabaksteuer, die Biersteuer, Versicherungssteuern, Kaffeesteuer usw.

2024 hat die Mehrzahl der im Dax gelisteten Unternehmungen einen sinkenden Gewinn ausgewiesen. Es ist nicht nur die Autoindustrie, die schwächelt. Die Prognosen für die kommenden Jahre sind auch nicht goldig. Das spiegelt sich natürlich in den Ertragssteuern, wobei wir immer nominale Zahlen geliefert bekommen, die Inflation bläht alles etwas auf. Um wieviel: Das ist natürlich Rätselraten.

Wenn 2024 als Ausgangspunkt genommen wird, und 2029 als Endpunkt, so soll die veranlagte Einkommensteuer von 75 auf 89 Mrd. € steigen. Die nicht veranlagten Steuern vom Ertrag (vor allem ausgeschüttete Gewinne) sollen von 34 auf 35 Mrd. € zunehmen. Die Abgeltungssteuer wird von 19 auf 20 Mrd. € steigen und die Körperschaftsteuer von 40 auf 42 Mrd. €. Das ist nach Abzug der Inflation eigentlich ein deutlicher Rückgang. Die Gewerbesteuer soll von 75 auf 86 Mrd. € steigen.

Wenn man bedenkt, daß eine Billion Sondervermögen in Rüstung, Infrastruktur usw, fließen soll und davon die Hälfte in Form verschiedener Steuern zurückfließt, ist die Prognose ein einziges Desaster. Eine Billion verteilt auf fünf Jahre sind 200 Mrd. pro Jahr. Das müßte einen Steueraufwuchs von rund 80 Mrd. pro jahr auslösen, wenn man annimmt, daß ein Teil der Rüstungsgüter im Ausland eingekauft wird. Es kommt ja nicht alles von Rheinmetall, Hecker und Hensoldt.

Die Grundsteuern sollen von 16 auf 17 Mrd. € anwachsen, die Erbschaftssteuer von 10 auf 12 Mrd,. die Grunderwerbsteuer von 13 auf 17 Mrd. Viele Verbraussteuern werden sinken, besonders für Energie und Alkohol. Davon ausgenommen sind die Umsatzsteuern, die von 302 auf 355 Mrd. steigen sollen. In fünf Jahren ist das wirklich nichts. Wenn man 3 % Inflation pro Jahr annimmt, ist das Stagnation, Auch die Lohnsteuer soll ein nominales Plus bringen. von 249 auf 316 Mrd. Für die Steuern insgesamt wird ein jährliches Wachstum von 3 % vorhergesagt. Damit wäre vermutlich die Inflation abgedeckt.

Die Hoftrompeter verkündigen, daß auf ein Scheitern von MRZ eine blaue Regierung folgen wird. Die Steuerschätzer haben das schon eingepreist.

Grüße an den Inlandsgeheimdienst:

Ein jeder kratzt und scharrt und sammelt,
Und unsre Kassen bleiben leer.

(Geh. Rath v. Goethe)