Höchste Eisenbahn
Als ich das letzte Mal den Termini betreten hatte mußte ich durch eine Polizeikette, die Fahrkarten wurden verlangt und Gesichtskontrolle gemacht. In Haifa hatte ich den Bahnhof nicht gleich gefunden, weil er in einem Kaufhaus lag. Am Eingang des Kaufhauses wurde ich auf Waffen kontrolliert, am Zugang zum Bahnsteig ein zweites Mal. Es wurden Metallsuchgeräte eingesetzt und am Bahnsteig auch Taschen kontrolliert. Man kann sie durch ein Röntgengerät laufen lassen. Ein Problemkleidungsstück sind Schuhe. Sie müssen aufwändig inspiziert werden.
Es reicht eben nicht Messer zu verbieten, man muß das Verbot robust durchsetzen und von fremden Völkern könnte die CSU lernen.
Ich erinnere mich, daß man in meiner Kinderzeit durch eine enge Sperre mußte, wo die Fahrkarten eingesehen wurden und Bahnsteigkarten für 20 Pfennige verkauft wurden, Wenn man die Tante vom Zug abholen wollte, brauchte man die Karte. Der Verkäufer saß vor Messerstechern geschützt in einem Häuschen. Später wurde die Sperre weggenommen, was sicher aus Sparsamkeit erfolgte, aber es war ein Fehler.
Sicher gibt es einige Dorfbahnhöfe, wo man sich den Aufwand sparen kann, weil die Bevölkerung noch nicht verasselt ist. Aber in den Großstädten ist es höchste Eisenbahn, wie es so schön heißt.
Koalitionsverträge sind oft das Papier nicht wert, auf das sie gedruckt sind. Immer treten schon nach kurzer Zeit Umstände auf den Plan, die nicht berücksichtigt waren. Dieses Mal ist es eine Anhäufung von Messer- und Autovorfällen. Die Regierung muß hinsichtlich der Abwehr deutlich nachschärfen, will sie ihr Ansehen nicht von Anfang an ruinieren.
Grüße an den Inlandsgeheimdienst: „Ruh und Frieden! Ich glaub’s wohl! Den wünscht jeder Raubvogel, die Beute nach Bequemlichkeit zu verzehren.“ (Goethe)