Die Armen zahlen für das Reichenfernsehen

Nun ist die Rundfunkgebühr beschlossene Sache. Jeder Haushalt muß für die öffentlich-rechtlichen bezahlen, egal ob er deren Leistungen in Anspruch nimmt, oder nicht.

Deutschland hat 81,8 Millionen Einwohner. Davon sind 97,3 % älter als 3 Jahre und können theoretisch fernsehen. Das sind 79,6 Millionen. Davon sehen etwa die Hälfte fern. Die andere Hälfte hat zwar überwiegend auch Zugang zum Fernseher, sieht aber wenig oder nicht.  In der folgenden Tabelle wurden die Zuschauer an drei aufeinander folgenden Tagen aus meedia.de ermittelt:

Datum

Zahl der Zuschauer um 20:15

1.1.2013

37,4 Mio

2.1.2013

33,3 Mio

3.1.2013

33,7 Mio

Durchschnitt

34,8 Mio

Von den 34,8 Millionen sehen im Durchschnitt aber nur 38,1 % die öffentlich-rechtlichen Programme, für die Gebühren kassiert werden. Diese Zahl wurde aus quotenmeter.de ermittelt. Das sind etwa 13,3 Millionen Zuschauer.

Von den oben ermittelten 79,6 Mio. Einwohnern über 3 Jahre sind 13,3 Mio. 17 %. Die Gebühren werden also für eine verschwindende Minderheit eingesammelt. 100 % der Einwohner müssen für ganze 17 % zahlen.

Natürlich ist die Rundfunkgebühr wieder eine Umverteilung von unten nach oben. Die öffentlich-rechtlichen Programme wie ZDF, ARD, arte und die Regionalprogramme werden am meisten von betagten Zuschauern mit höheren Renten wie zum Beispiel pensionierten Beamten gesehen, während viele Events des Privatfernsehens wie das Dschungelcamp, Big Brother, DSDS oder Richter Alexander Hold von dieser alten und wohlhabenden Personengruppe eher gemieden werden. Von den Zuschauern von 14 bis 49 Jahren sehen sogar nur 19,2 % die öffentlich-rechtlichen Programme.

Bei den unter 30jährigen, die hinsichtlich des Einkommens ganz unten stehen, hat das Internet das Fernsehen bereits 2010 eingeholt, diese Gruppe sieht teilweise weder öffentlich-rechtliches noch privates Fernsehen. Nun behauptet die ARD-ZDF-Lobby, daß über das Internet Inhalte der öffentlich-rechtlichen konsumiert werden. Dazu gibt es allerdings Zahlen, die das Gegenteil beweisen. Diese Fernsehinhalte einschließlich des Privatfernsehens machten 2010 täglich 4 Minuten von insgesamt 83 Minuten aus, also nicht einmal 5 % der Internetnutzung.

Ergebnis: Wie fast bei jeder staatlichen Umverteilung des Einkommens zahlen auch bei der Rundfunkgebühr die Armen für die Reichen.