Bauanleitung für eine Futterraufe für Schafe oder Ziegen

Vor der Finanzkrise sollte man sich über Selbstversorgung Gedanken machen. Aber auch sonst ist eine kleine Landwirtschaft interessant. Bei ständig steigenden Steuern ist es absehbar, daß sich Selbsterzeugen bald wieder lohnt. Denn was man selbst für sich erzeugt, geht an den Steuern vorbei. Bei der Tierproduktion sind besonders Schafe interessant, weil der Umgang mit diesen Tieren relativ leicht ist. „Die Biene und das Schaf verdienen das Geld im Schlaf.“ Dieser Spruch trifft nicht ganz zu. Schafe müssen Ende Mai geschoren werden, man muß drei bis viermal im Jahr die Hufe schneiden. Einmal im Jahr muß man entwurmen. Und man muß für den Winter einen Stall und im Sommer einen Unterstand haben. Man muß Weidezaun haben und braucht etwa 3000 qm Fläche um ein Schaf übers Jahr zu füttern. Man sollte übrigens auch im Sommer etwas Heu zufüttern, um gute Gewichtszunahmen zu erreichen.

Man sollte dafür eine Raufe verwenden, denn aus der Raufe fressen die Schafe mit weniger Futterverlusten. Das Heu wird zwischen den Stäben der Raufe vorgezogen, wobei immer etwas auf den Futtertisch fällt, von wo aus dieses runtergefallene Heu noch gefressen wird. Nur die Raufen kosten Geld….. Um die 300 Euro wollen die Hersteller und dazu kommen Transportkosten.

Eine Raufe kann man auch selber bauen. Besonders effektiv, wenn man sie von der Sommerweide in den Winterstall einfach umsetzen kann.

Zum Bau gehören Bretter für den Futtertisch, eine Umrandung des Futtertisches aus Dachlatten, damit nicht so viel Futter ungefressen runterfällt. Dachlatten als oberer und unterer Abschluß der eigentlichen Raufe und Buchenstäbe 12 mm aus dem Baumarkt, zwischen denen die Tiere das Futter rausziehen. Wenn man mit Dachlatten und diesen Buchenstäben arbeitet, dann sollte die Raufenbreite 1,60 m nicht überschreiten und die Stablänge 50 cm betragen. Wichtig ist der Stababstand. Er beträgt 10 bis 12 cm in der Stabachse. Die beiden Dachlatten legt man übereinander (und eine alte Bohle drunter) und bohrt mit einem Holzbohrer 12 mm im Abstand 10 bis 12 cm Löcher. In diese Löcher werden dann die Buchenstäbe gesteckt, jeweils der erste und letzte wird oben und unten mit Holzkaltleim verleimt.

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Raufe im Unterstand, fest montiert

Die Raufe wird über dem Futtertisch ungefähr 45 Grad angeordnet und entsprechend den Bildern befestigt. Wichtig: Nur Schrauben verwenden, niemals nageln. Die Schafsböcke stellen sich auch mal auf die Raufe und bei schlechtem Wetter randalieren sie aus Frust. Also alles solide schrauben!

Die Kosten für eine Raufe mit 1,60 m Breite setzen sich bei Selbstbau wie folgt zusammen:

9 Rundhölzer 1m lang a 1,20 € = 10,80 €

0,017 m3 Dachlatten a 550 € = 9,35 €

0,017 m3 Bretter a 550 € = 9,35 €

Schrauben pauschal 5 €

Zusammen 34,50 €

Die Preise für Dachlatten und Bretter sind aus dem Holzhandel und nicht aus dem Baumarkt.

Zeit für die Herstellung 3 Stunden.

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Raufe für die Zutreter zum Umsetzen vom Stall in den Unterstand.

Viel Spaß beim Bauen!

Update am 15.10.2013: Der Holzkaltleim für die Einleimung der Endstäbe hat nach 4 Monaten nachgegeben. Ich habe nachträglich alle Stäbe eingeleimt.

Update am 31.08.2014: Es gibt Holzkaltleim speziell für außen. Ich hatte Leim für innen genommen.  War ein Fehler. Ich mußte schon wieder reparieren. Wenn der Leim sich löst können die Schafe die Konstruktion zerstören.