Der Krieg gegen Kohle, Gas, Öl und Kernenergie

Zahlreiche Energieverbraucher in Deutschland wollen keine EEG-Umlagen mehr zahlen. Das hat kaum ideologische Gründe, sondern finanzielle. Etwa 600.000 Haushalte haben konkrete Schwierigkeiten mit der Bezahlung der Stromrechnung.

Bisher hat jeder deutsche Bürger im Durchschnitt 1.500 Euro Umlage für erneuerbare Energien bezahlt. Wenn man die Umlage von bisher insgesamt 120 Mrd. € auf die sozialversicherungspflichtigen Arbeitnehmer verteilt ergeben sich etwa 4.300 € Umlage pro Kopf.

Die Energiebesteuerung ist nicht auf die Leistungsfähigkeit der Steuerpflichtigen abgestellt, sondern wirkt annähernd wie eine Kopfsteuer, da Energie sowohl der Arme wie der Reiche verbraucht. Sie verstärkt deswegen die Nettoeinkommensunterschiede. Linke würden das als unsozial bezeichnen, wenn sie nicht in der rot-grünen Regierungszeit diese Besteuerung selbst eingeführt hätten.

Die Beendigung des EEG-Systems würde bedingt durch die Erfüllung der Vergütungsversprechen der Regierung eine Abschlußzahlung von 300 Mrd. € an die Betreiber von Anlagen bedeuten oder 11.800 € pro sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten. Abscheulich, aber immer noch besser, als der weitere Zubau von PV und Windrädern, was eine ständige Erhöhung und Verlängerung der Umlagelasten bedeuten würde.

Wenn die Schlußvergütung für das EEG aus dem Bundeshaushalt bezahlt würde, so würde dieser 2014 etwas aus dem Ruder laufen. Der Bundeshaushalt 2014 beträgt 298,5 Mrd. €, ist also genau hoch wie die oben gennannten 300 Mrd. € für die Ablösung eingegangener Verpflichtungen.

2014 würde bei einer Ablösung der Zahlungsversprechen an die Einspeiser ein Defizit von etwas über 100 % des Bundeshaushalts oder knapp 10 % des Bruttoinlandsprodukts entstehen, was ein Defizitverfahren der Brüsseler Bürokraten heraufbeschwören würde. Die deutschen Staatsschulden würden mit einem Schlag von 2.142 Mrd. € auf 2.442 Mrd. € anwachsen. Bezogen auf das Bruttoinlandsprodukt würde sich der Schuldenstand von etwa 77 % auf rund 88 % erhöhen.

Der Erste Weltkrieg hat Deutschland etwa 200 Mrd. Goldmark gekostet. Eine Mark entsprach 0,358423 g Feingold. Heute am 7. April 2014 entspricht ein Euro 0,033 g Feingold. Das heißt der Erste Weltkrieg hat Deutschland umgerechnet 2.170 Mrd. € gekostet.

Die Kosten der deutschen Einheit als späte Kriegskosten des Zweiten Weltkriegs werden einschließlich der Sozialtransfers auf etwa 1.500 Mrd. € geschätzt.

Dagegen sind die bisher eingegangenen Zahlungsverpflichtungen von insgesamt 420 Mrd. € für die erneuerbaren Energien relativ bescheiden. Wenn die Bundesregierung nicht die Notbremse zieht, werden die Kriegskosten der Weltkriege durch die Energiewende allerdings erreicht oder überschritten werden.

Der wirtschaftliche Wert des Ersten Weltkriegs und des Zweiten Weltkriegs war für alle Teilnehmerstaaten gleich Null. Der wirtschaftliche Wert der Erneuerbaren ist sehr gering. An der Energiebörse waren die Erneuerbaren nur 15 % der Einspeisevergütung wert. Das heißt von den 420 Mrd. €, die bisher in Einspeisevergütungen investiert worden sind, müssen etwa 360 Mrd. € als nutzlos abgeschrieben werden. Es sind Opfergaben auf dem umstrittenen Altar der Klimareligion.

Der Krieg gegen Kohle, Gas, Öl und Kernenergie hat das Potential so teuer zu werden, wie der Krieg gegen Frankreich, Rußland und Britannien. Allerdings wird er voraussichtlich nicht soviele Tote fordern…