Euro vergeht, Sachwert besteht

Der Maastricht-Vertrag ist inzwischen schlicht ungültig. Unser Grundgesetz ist was die Finanzierung fremder Länder betrifft ebenfalls außer Kraft gesetzt. Die griechischen Banken sind eigentlich schon lange pleite. Zinsen gibt es nur noch für geliehenes Geld. Die EZB „verfügt“ über negatives Kapital, weil die Griechenlandhilfen eigentlich weg sind. Insolvenzen werden verschleppt.  Das Recht ist im Eimer, und wo es kein Recht mehr gibt, sind der Bürger und das Ersparte in Gefahr.

Der aufmerksame und mündige Bürger muß darauf reagieren, um nicht noch mehr als bisher geschädigt zu werden. Die Mutter der griechischen Vize-Finanzministerin Nadja Valavani (Syriza) hat in letzter Sekunde vor der Bankenschließung die Notbremse gezogen und fix 200.000 € abgehoben. Das bekommt der normale Bürger nicht hin, weil ihm die internen Informationen aus dem sozialistischen Machtapparat fehlen und weil er keine 200.000 € hat.

Der Normalo muß also rechtzeitig vorsorgen. Er hat aber dank der Verschleppungspolitik in der EU wirklich genug Zeit. Also keine Hektik, sondern stetiges fleißiges Fortschreiten bei kühler Überlegung. Grundsatz ist: Man darf nicht einseitig in einer bestimmten kriselnden Währung investiert sein. Zum wankenden Euro als ultimatives Wertaufbewahrungsmittel gibt es viele solide – und um diese vertrackte Modewort zu gebrauchen – nachhaltige Alternativen.

Da sind zunächst die ewigen Währungen Gold und Silber. Sie sind derzeit wirklich günstig im Handel und dürfen natürlich nicht bei deutschen Banken aufbewahrt werden. Aber auch andere Währungen sollte man haben. Gut, der Dollar und der Franken sind bereits teuer. Trotzdem sollte man kleinere Dollar- und Frankenbestände verwalten. Franken natürlich in der Schweiz oder unter dem Kopfkissen.

Eine selbstgenutzte Immobilie und etwas Wald und Weide, alles von der Größe für den Eigenverbrauch, sind wie die vergangenen deutschen Währungszusammenbrüche gezeigt haben wertstabil. Gut, 1924 und 1949 wurden Grund und Boden mit Abgaben belastet, aber das war besser als der damalige Totalverlust des Papiergeldes. 1990 kamen kleine Grundbesitzer übrigens ganz ungeschoren davon.

Ein kleines diversifiziertes Aktienportfolio mit internationalen Qualitätsaktien, zu einem günstigen Zeitpunkt gekauft, nutzt der Verteilung des Vermögens auf verschiedene Anlageklassen. Aktien haben sich nach allen Währungskatastrophen wieder berappelt . Werte, die stark von staatlicher Planung betroffen sind, wie Banken, Energieerzeuger und Versicherungen sollte man mit spitzen Fingern anfassen.

Derzeit immer noch günstig sind Sammlergegenstände wie Münzen und Antiquitäten. Der deutsche Adel und das Bildungsbürgertum haben damit über Jahrhunderte ihre Vermögen erhalten, die sich als Papiergeld schon zehnmal in Luft aufgelöst hätten. Die Fugger beispielweise haben ihr Vermögen im 16. Jahrhundert gemacht und es ist immer noch etwas zum Anfassen da. Oder denken wir an Fürstin Gloria von Thurn und Taxis, jüngste Tochter von Joachim Graf von Schönburg-Glauchau  und Beatrix Gräfin Széchenyi von Sárvár und Felsővidék. Ein kometenhafter Aufstieg aus dem wirklich verarmten Adel, der sich zeitweise in Afrika im Sold des Rundfunks durchschlagen mußte. Heute wandelt sie durch die jahrhundertealte Ahnengalerie in Schloß Emmeram. Beliebteste Evergreens bei den Wertsachen: Möbel, Schmuck, Gemälde, Grafik, Porzellan und Glas.

Immer eine gute Bank war die Investition in Bildung. Das kann eine gute Berufsausbildung sein, Studien der internationalen Währungs- und Geldgeschichte, aber auch ein profaner Kettensägenlehrgang mit Stechschnitt, Bruchleiste und Halteband. Für den Praktiker wie für den Theoretiker gibt es immer frische Gelegenheiten Nützliches zu erlernen.

Zu beachten sind einige No-Gos: Natürlich ist alles tabu, was irgendwie mit Staatsschulden zusammenhängt. Zum Beispiel Lebensversicherungen und Riestern. Und natürlich sollte man keine undurchsichtigen Beteiligungen eingehen. Bekannte haben viel Geld in den Alpen verloren: in schweizerischen Treuhandgesellschaften und  österreichischen Time-Sharing-Ferienwohnungen.

Nun muß ich am Schlusse doch noch einmal auf Fürstin Gloria zurückkommen. Eine günstige Heirat und viele gutgeratene Kinder dienen offensichtlich auch dem Vermögensaufbau und der Wertaufbewahrung. Man sollte sich bei der Partnerwahl nicht nur von Schönheit und flüchtigen Gefühlen leiten lassen. Denn in den thüringischen Dörfern heißt es aus Erfahrung: Liebe vergeht, Hektar besteht.