Mit Fahrschein und unbewaffnet

Vor wenigen Tagen hatte ich unter der Headline „Nahverkehr ist kein Geschlechtsverkehr“ Zu- und Abgangskontrollen an den Bahnhofseingängen, die systematische Entwaffnung von Reisenden, Patrouillen auf den Bahnhofsvorplätzen sowie bewaffnete Zug- und Busbegleiter gefordert um Frauen vor respektlosen Orientalen wirksam zu schützen.

Nun ist es passiert. Ein „Iraner“ hat eine junge Frau (wobei es ganz egal ist ob sie eine Deutsche oder eine Ausländerin) ist, vor einen einfahrenden Zug ins Gleis gestoßen. Die 600 Anzeigen von Köln sind wirklich Lappalien dagegen. Die junge Dame ist jetzt beim lieben Gott, aber was müssen ihre Familienangehörigen leiden?

Bereits zu Weihnachten war ein Familienvater von vier kleinen Kindern von einem Asozialen auf einem Bahnhof erstochen worden. Diese tödlichen Attacken und viele schwere Körperverletzungen auf Bahnhöfen zeigen: Man kann nicht jeden Schnorrer mit öffentlichen Verkehrsmitteln fahren lassen. Die Eisenbahn, der Bus, die U- und S-Bahn sind Kulturleistungen, für die Generationen von Arbeitern und Angestellten gearbeitet und geschwitzt haben. So ein Wunderwerk, wie den öffentlichen Verkehr darf man nicht geringschätzen, indem man ihn für jeden rauschgiftsüchtigen Faulpelz und jeden betrunkenen Randalierer mehr oder weniger kostenlos zur Verfügung stellt. Die Asozialen müssen einfach wieder zu Fuß gehen.

Für Leute, die täglich um Sechs aufstehen, um einer Arbeit nachzugehen ist es eine Zumutung mit beschäftigungslosen Kunden der Sozialindustrie praktisch gleichgestellt zu werden. Arbeit muß sich wieder lohnen und ein ordentlicher Abstand in den Lebensbedingungen ist eigentlich eine Selbstverständlichkeit.

Die Freunde der Armen argumentieren immer mit dem Gleichnis von den Arbeitern im Weinberg, die alle das gleiche Entgelt bekommen haben, obwohl sie unterschiedlich lange gearbeitet haben. Erstens haben sie gearbeitet und zweitens sind sie um Sieben losgegangen, um sich Arbeit zu suchen. Das wird immer vergessen und ausgeblendet.

Die Unkultur falschen Mitleids mit Leuten, die es nicht verdienen, ist tödlich. Der Verursacher des Desasters war wie üblich polizeibekannt. Blos was nutzt diese kriminelle Prominenz, wenn Staatsanwälte und Richter tatenlos zusehen und quasi Schmiere stehen? Der Täter war trotz seiner Gewaltdelikte schuldunfähig wegen seelischer Störung (§ 20 StGB). Mag sein, aber macht das die junge Frau wieder lebendig? Für Gewalttäter mit seelischer Störung gibt es den sogenannten Maßregelvollzug. Sie haben auf Bahnhöfen wirklich überhaupt nichts verloren.

Nach Köln wurde in den Medien einige Tage über die Herkunft von Tätern berichtet, nachdem fünf Tage lang der Mantel der Liebe (oder der Lüge?) über die Volkszugehörigkeit der Taschendiebe und Sextouristen ausgebreitet worden war. Der Zwischenfall auf dem Berliner Bahnhof wurde von den meisten (oder dreisten) Medien einem „Hamburger“ in die Schuhe geschoben.

Wenn ich schon lese, daß der Täter aus einem bestimmten Ort in Deutschland ist, so weiß ich, daß es ein Ausländer war. Das ist wirklich ein leicht durchschaubarer Trick der Lügenpresse. Als Hamburger würde ich mich bei den Reschke-Journalisten bedanken. Die BILD wollte es besser machen, und berichtete von einem in Hamburg geborenen Iraner.

Liebe BILD, das ist ja gut gemeint, aber Iraner gibt es nicht. Im Iran gibt es Perser, Araber, Kurden, Aserbaidschaner, Luren, Baschtiaren, Turkmenen, Kaschgai, Assyrer und Belutschen.

Die Politiker sollten sich jetzt mal zusammenreißen und etwas tun. Berlins Bürgermeister Müller, sein Justizsenator Heilmann und andere müssen endlich die Notbremse ziehen und die Bahnhöfe und Verkehrsmittel sichern. Sie werden einwenden, daß das so schnell nicht geht. Wie schnell das Unmögliche geht, wenn man will, hat Günter Schabowski gezeigt. Bei der von vielen für unzeitgemäß gehaltenen Grenzöffnung gab er bekannt: „Das gilt ab sofort und unverzüglich.“