Schmieren-Theater in Moskau

Gerade führen Erdogan und Putin wieder das Stück von den besten Freunden auf der Weltbühne auf. Vor zwei Jahren gab es dasselbe Theaterstück mit den damaligen Außenministern der Türkei und Rußlands in den Hauptrollen. Zwischen den falschen Liebesschwüren hat man sich gestritten wie die Kesselflicker und den Russen mal fix ein Flugzeug runtergeholt.

Gestern hatte ich das Verhältnis von Rußland zur Türkei gestreift: „Es wäre sicher amüsant zuzusehen, wie Putin in Ankara und Athen mal richtig aufräumt, wenn die Großpolitiker Recep Erdogan und Alexis Tsipras auf sich allein gestellt sind. Die zahlenmäßig starke, aber schlecht ausgerüstete türkische Armee würde gegen  Rußland keine zwei Wochen durchhalten.“

Gleichzeitig hat der Blog „Quo usque tandem“, was soviel heißt wie: „Wie lange noch?“ einen köstlichen Einblick in die Gedankenwelt der beiden asiatischen Staatsmänner gegeben:

Erdogan: (sagt) Im Zuge der Gespräche mit meinem Freund Wladimir wird eine neue, goldene Seite in den Beziehungen unserer beider Länder aufgeschlagen. Wladimir ist ein richtig toller Kerl und Kamerad. Einen bess’ren find’st du nit.

Putin: (sagt) Wenn die Beziehungen zwischen unseren beiden Nationen auch in der Vergangenheit nicht immer harmonisch gewesen sind, so werden mein teurer Freund Tayyip und ich von diesem Tage an, zum Besten dieser Nationen, eine gloriose türkisch-russische Zukunft schaffen. Tayyip ist genau der Partner, den ich mir immer gewünscht habe.

Erdogan: (denkt) Dieser großspurige, ungläubige moskowitische Hund, dessen Vorfahren dem Osmanentum so viel Leid zugefügt haben, träumt wahrscheinlich gerade von einer russischen Militär-Präsenz am Bosporus. Aber ich muss die ganze Komödie mitmachen, um bei dem Neger in den USA den Eindruck zu erwecken, dass ihm und seiner NATO demnächst der Eckpfeiler im östlichen Mittelmeer wegbrechen kann. Der wird dann sicher Druck auf die EU machen, damit sie mir schleunigst die Visa-Freiheit für meine Leute sowie den EU-Beitritt der Türkei genehmigt. Dann wird es mir endlich möglich sein, den jahrhunderte-alten Traum meiner Vorgänger in der Sultans-Würde – die Übernahme Deutschlands – zu verwirklichen. Die restlichen europäischen Kack-Länder interessieren mich nicht.

Putin: (denkt) Schade um die wertvolle Zeit, die ich mit diesem türkischen Clown verschwenden muss, aber: es muss halt sein. Ein paar russische Lang- und Mittelstrecken-Raketen am Bosporus oder sonstwo in der Türkei wären natürlich schön – aber, Wladimir, wir wolle doch realistisch bleiben. Für den Moment geht es darum, dem Neger in Washington und der Kuh in Berlin Feuer unter den kollektiven Hintern zu machen, damit sie merken, dass Russland kein zahnloser Köter ist, mit dem man nach Belieben umspringen kann. Anerkennung der Krim-Annexion sowie Aufhebung der Sanktionen müssten da mindestens drin sein – möglicherweise sogar freie Hand in der Ukraine. Schau’n mer mal.