Fromme Parteisoldaten braucht kein Mensch

Der Bischof der evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz, Markus Dröge, hat sich gegen eine grundsätzliche Ausgrenzung der AfD ausgesprochen. „Wir müssen uns sachlich auseinandersetzen, auch wenn das schwer fällt mit Politikern, die stark auf Emotionen setzen“, sagte Dröge dem Tagesspiegel in einem Interview. Kirchenämter will er AfD-Mitgliedern jedoch verwehren und Diskriminierungen von Christen in Asyllagern redet er mit Rücksicht auf seine islamistischen Freunde in der Regierung klein.

Für die protestantischen Christen im Osten war die politische Verrücktheit von Bischöfen ein ganz normaler Sachverhalt. Sie haben sich seit Jahrzehnten daran gewöhnt. Ich erinnere mich an meinen ehemaligen Oberhirten Moritz Mitzenheim, der bis 1970 Landesbischof in Thüringen war. Kein Mensch nahm ihn ernst, nicht einmal seine Pfarrer. Wenn die SED irgendeine fiese Agitations- und Propagandaaktion startete war er immer mit dabei. Beim Deutschen Volkskongreß, beim Wartburgtreffen mit Walter Ulbricht und beim Stockholmer Appell zur Beendigung des Wettrüstens. Er war sogar Ehrenmitglied der CDU. Die „Christen im Sozialismus“ waren sein Werk. Da wurde die Bibel so ausgelegt wie bei den „Deutschen Christen“, nämlich im Sinne der Staatspartei.

Wie haben die Christen darauf reagiert? Vor allem mit Privatfrömmigkeit. Wie angenehm ist das, wenn man seine eigene Vorstellungen vom Lieben Gott und von Jesus hat, die nicht durch die feuchten Hände von Regierungsparteien und mit ihnen befreundete Bischöfe gegangen sind. Im Gegenteil: Wenn einen die Herrschenden ärgern, kann man sicher sein, daß der HERR nicht auf Seiten der Pharisäer und Schriftgelehrten steht, sondern einen unterstützt. Ich hatte in den achtziger Jahren unter dem Unterhemd ein silbernes Kreuz hängen und das habe ich immer berührt, wenn mich die Kommunisten kujoniert haben. Und dann habe ich gegrinst und ein Kreuz geschlagen, gerade weil es bei den Protestanten nicht üblich war.

Es ist schön, wenn man nicht alles selbst entscheiden muß, wenn der Liebe Gott immer dabei ist. Man ist nie isoliert, auch wenn man eigentlich auf Erden gerade mal alleine ist und gegen den Rest der Welt anstinkt. Einmal war die Stasi am Reisberg mit einem Moskwitsch hinter meinem Trabanten her. Da hat der HERR es kurzentschlossen heftig schneien lassen und die Genossen sind am Berg hängen geblieben. Ich sah in den Rückspiegel und sagte: Danke HERR.

Im vergangenen Jahr war ich mal in der Zone A des Autonomiegebiets, und zwar in Jericho, wo die sieben Halljahrsposaunen die Mauern einstürzen ließen. Dort steht noch heute der Maulbeerbaum (siehe Beitragsbild), auf den der kleinwüchsige Zöllner Zachäus geklettert war, um Jesus zu sehen. Der von der römischen Lügenpropaganda unabhängige Blogger Lukas hatte in Kap. 19 dazu folgenden Eintrag gepostet:

Und siehe, da war ein Mann, genannt Zachäus, der war ein Oberster der Zöllner und war reich. Und er begehrte Jesum zu sehen, wer er wäre, und konnte nicht vor dem Volk; denn er war klein von Person. Und er lief voraus und stieg auf einen Maulbeerbaum, auf daß er ihn sähe: denn allda sollte er durchkommen. Und als Jesus kam an die Stätte, sah er auf und ward sein gewahr und sprach zu ihm: Zachäus, steig eilend hernieder; denn ich muß heute in deinem Hause einkehren! Und er stieg eilend hernieder und nahm ihn auf mit Freuden. Da sie das sahen, murrten sie alle, daß er bei einem Sünder einkehrte.

Mit Sündern soll und kann man also diskutieren, Und zwar nicht über den Umweg der Lügenpresse, sondern direkt. Wir sollten jede Gelegenheit nutzen die Bischöfe vom Baum runterzuholen und zu einem partei- und politikfernen Glauben zu bekehren.

Jesus sagte: „Gib dem Kaiser, was des Kaisers ist, und gib Gott, was Gottes ist.“ Die Bischöfe dürfen deshalb nicht kritiklos die Standpunkte der AfD übernehmen, wie sie es gewöhnlich bei mächtigen Parteien halten. Das ist nicht ihre Aufgabe. Denn dann wären sie ja schon wieder politisierende Parteisoldaten!