Auch das Establishment pflegt den Haß

Vor wenigen Tagen, am vierten Januar, hatte ich bereits die eigene Haßfähigkeit derjenigen, die gegen Haßmails vorgehen wollen, an einem Beispiel aufgezeigt:

„Die … Fähigkeit zum Exzess zeigt sich insbesondere bei der sogenannten „Energiewende“. Kein großes Land der Welt hat die Energieversorgung für den kleinen Mann so verteuert wie Deutschland. Keine bedeutende Volkswirtschaft wird so exzessiv mit Photovoltaikanlagen und Windrädern gezwiebelt. In keinem anderen Land wird die Klimapropaganda mit so schrankenlosem Eifer ohne die Spur eines wissenschaftlichen Beweises, ohne Rücksicht auf ökonomische Verluste und soziale Härten betrieben. Derselbe blinde und rational nicht nachvollziehbare Eifer, mit dem früher Juden vertilgt wurden, hat überlebt und sich ein neues Schlachtfeld geschaffen: die Verteufelung der Kohle. Ohne eine irrationale Projektionsfläche des Hasses können deutsche Intellektuelle, Pfarrer, Künstler und sozialistische Politiker nicht existieren. Die Angriffsziele ändern sich, die Vehemenz des Kampfes als solche bleibt.“

Nun hängt die Dekarbonisierung sowohl logisch wie auch propagandistisch und agitatorisch mit dem E-Motor zusammen. Und mit dem Haß auf den Verbrennnungsmotor. Die Haßprofis der Bundesregierung wollen mit 13 Milliarden jährlich den E-Motor subventionieren, um verhaßtes CO2 zu sparen. „Es gibt einen Haß gegen Verbrenner„, behauptet jetzt auch der „Motorenpapst“ Prof. Friedrich Indra in einem Focus-Interwiev.

Dabei ist Professor Indra selbst Klima- und CO2-gläubig, also politically correct. Das zeigt sich in folgender Einlassung: „Es gibt eine sehr gute Untersuchung von Professor Spicha, derzufolge bei einer CO2-Well-to-Wheel-Betrachtung das Elektroauto in Deutschland um den Faktor 1,6 schlechter ist als Verbrenner. In Österreich ist es immerhin nur um den Faktor 1,3 schlechter, weil wir viel Wasserkraft nutzen. In China hingegen ist es 4 bis 5 mal schlechter. Und wir reden hier über den Verbrauch und noch nicht einmal über die riesigen Energiemengen, die bei der Herstellung der Batterien benötigt werden und mit denen ein normales Auto etwa 30.000 Kilometer weit käme.“ Selbst der klimagläubige Professor versteht die Merkelsche Welt aus Lügen und Propaganda nicht mehr.

Prof. Indra: „Es gibt in Politik und Medien einen Hass gegen den Verbrenner, und der wird unheimlich geschürt durch das Volkswagen-Abgasthema. Dieser hochgespielte Skandal unterbindet jede sachliche Diskussion, und die Politik stellt sich gegenüber der Autoindustrie inzwischen auf den Standpunkt: Wir beschließen einfach, ihr setzt um.“

Diese Herr-im-Hause-Politik gab es vor Merkel nicht in diesem Maße. Industriepolitik verkommt immer mehr von einem ehemals partnerschaftlichen Prozeß zu einer stalinistischen Befehls- und Kampagnenwirtschaft, in der Abweichler kaltgestellt werden. Professor Indra charkterisiert die für die Elektromobilität ausgereichten Fördergelder entsprechend als Schweigegeld. Niemend darf mehr sagen, daß Elektromobilität Unsinn ist.

Indra beklagt, daß in diesem Klima der Desorientierung fast niemand mehr ein zukunftsweisendes Ingenieurstudium aufnimmt. „Was mich aber an dem Gerede über die glorreiche Zukunft der E-Mobilität am meisten stört, ist die Verunsicherung der Studenten. An den Hochschulen wird das Fach Verbrennungskraftmaschinen kaum mehr belegt, weil wir ja – so glaubt man derzeit – ab 2030 sowieso alle elektrisch fahren.“ So wird auf dem kalten Wege eine Industrie nach der anderen aus Deutschland vertrieben. Die Studiengänge zur Kernforschung und zur Biotechnologie schnurrten aus denselben ideologischen Obsessionen zusammen.

Die deutsche Autoindustrie hat inzwischen Auslandsfabriken, um zu überwintern und weiterzuproduzieren. Die deutschen Standorte werden dabei jedoch vor die Wand gefahren. Wolfburg, Baunatal, Sindelfingen, Regensburg und Ingolstadt werden irgendwann wieder „Kuhbläken“ sein. Wenn der Ingenieurnachwuchs und das know-how hierzulande fehlt, gibt es keinen Grund mehr ansonsten teure deutsche Produktionsstätten aufrechtzuerhalten.

Wir sollten wegen der dargetanen Mißstände im Autobau keinen Haß auf die Merkel-Administration entwickeln, sondern nur abgrundtiefe Verachtung. Denn Haß ist immer eine Reaktion, die aus Unterlegenheit resultiert. Merkel haßt die Verbrenner aus einer Position intellektueller Schwäche. Wenn es anders wäre, würde sie nicht dekretieren, sondern diskutieren und argumenteren.

Ich möchte dem Focus heute mal ein Lob aussprechen, daß er das Interwiev veröffentlicht hat. Helmut Markwort predigte ja immer schon: „Fakten, Fakten, Fakten, und immer an den Leser denken.“