In Chemnitz blöken die Punk-Schafe

„Sag mir wo du stehst und welchen Weg du gehst“. So penetrante Texte ließ die sogenannte freie sogenannte deutsche und sogenannte Jugend den staatsfrommen Oktoberklub vom Blatt spielen. In einer spätstalinistischen Gesellschaft war das normal, das ging zum linken Ohr rein und zum rechten wieder hinaus. Es war das Blöken der Schafe im regierten Stall.

Heute spielen verschiedene Bands in der ehemaligen Stadt mit drei O, wie Chemnitz früher genannt wurde: Gorl-Morx-Stodt.

Bisher hatten die totbehosten und Fischmusiker ja einen etwas indipendenten Ruf, indem sie gegen Polizei, Staat und Gesellschaft motzten. Aber nun zerstören ihnen Heiko Maas, Frank Steinmeier und Katarina Barley dieses mit der Aufmüpfigkeit spielende Geschäftsmodell.

Wer von gewesenen und amtierenden Justizministern und einem Bundespräsidenten beworben wird, hat die politische Relevanz des Oktoberklubs und verströmt bestenfalls den prickelnden Reiz von Frank Schöbel oder Dagmar Frederic. Sei euch willkommen der süße Schlaf, ihr seid zufrieden, weil ihr brav. Punk tot, Revolution ade, Anarchie schläft.