Nordmazedonien ist auch nicht recht

Eigentlich sollte es jedem Staat überlassen werden, wie er sich benennt. Die Republik Mazedonien hat diesen Namen während der serbischen Fremdherrschaft 1946 ohne eigenes Zutun erhalten. Die Griechen sind wütend darüber. Niemand weiß richtig warum.

Nun will sich Mazedonien in Nordmazedonien umbenennen, um weiterem Zeck aus dem Wege zu gehen. Vergeblich. Das ist eben der Balkan. In Griechenland kam es wegen der geplanten Umbenennung gestern zu den dort üblichen Ausschreitungen.

Die Mazedonen (sind es künftig Nordmazedonen?) und Albaner müssen im Oktober in einer Volksabstimmung der Namensänderung zustimmen. Die deutsche Lügenkanzlerin warb bei den Bewohnern der Republik für die Zustimmung. Fast ein Garant dafür, daß die Abstimmung in die Hose geht. Nach erfolgreichem Referendum geht die Sache durchs griechische Parlament, um die hellenische Feindschaft gegenüber Mazedonien, äh Nordmazedonien, zu beenden.

Natürlich bleibt eine Frage offen: Sind die Griechen dann Südmazedonen?

Zu der Umbenennung fällt mir spontan ein alter Ulbricht-Witz mit einem langen Bart ein: Ulbricht besucht das Mähdrescherwerk. Er fragt einen Kollegen im blauen Kittel, was er ist: „Meister“. Ulbricht: „Nu, Genosse, ab morgen sind sie Obermeister“. Er fragt einen Kollegen im weißen Kittel, was er ist: „Ingenieur“. Ulbricht: „Nu, Genosse, ab morgen sind sie Oberingenieur“. Ein Männchen in einer blauen Arbeitsjacke schleppt eine Eisenstange über den Hof. Ulbricht fragt wieder, was er ist: „Schlesier.“ Ulbricht: „Nu, Genosse, ab morgen sind sie Oberschlesier“.