Von nun an gings bergab

Dr. Merkel boxt sich gerade durch ihre letzte Runde und wird bald ausgeknockt werden. Was nach ihrem endgültigen K.O. bleibt ist ein großer Scherbenhaufen. Viele ihrer einsamen Entscheidungen werden ihre Amtsnachfolger zusammen mit dem deutschen Volk ausbaden müssen.

Heute hatte ich mal wieder einen Blick auf den Dax geworfen. Beim Amtsantritt der Kanzlerin 2005 notierte er unter 4.000 Punkten. Im Januar 2018 erreichte er mit über 13.500 den Höchststand.

Es gibt Leute, die von steigenden Kursen profitieren. Die einen sind die Anleger, wenn sie Gewinne mitnehmen, die anderen sitzen im Finanzamt.

Das was von der Depotbank oder Börse an den Fiskus abgeführt wird, nennt sich „nicht veranlagte Steuer vom Ertrag“. Sie stieg mit steigenden Kursen und Dividenden von 9,95 Mrd. € im Jahr 2005 auf stolze 20,92 Mrd. € in 2017.

Aktuell steht der DAX bei 11.300 Punkten. Das bedeutet in 2018 bisher einen Verlust von 16 %. Die nicht veranlagte Steuer vom Ertrag dürfte dem Finanzminister in den Folgejahren deutlich weniger Spaß machen, denn wenn Gewinne versteuert werden, so sind Verluste im Gegenzug steuermindernd.

Hat man Aktien mit Verlust verkauft, so kann man die Veräußerungsverluste mit Gewinnen aus Aktienverkäufen aus dem gleichen Jahr oder den Folgejahren verrechnen. Eine Verlustverrechnung mit Dividenden oder Zinsen ist nicht möglich. Dieses Vorgehen heißt „horizontaler Verlustausgleich“, wobei Verluste nicht einmal in derselben Einkunftsart, hier „Kapitalerträge“ ausgeglichen werden dürfen.

Dieses Verfahren streckt die Berücksichtigung von Verlusten zwar in die Länge, reduziert das Steueraufkommen aber trotzdem.

Bis 2009 waren die Kursgewinne steuerfrei, wenn man die Papiere eine Mindestdauer gehalten hat. Kursverluste waren im Gegenzug eine ärgerliche Privatsache, die steuerlich keine Bedeutung hatte. Dann kam Finanzminister Steinbrück (SPD) und wollte mitverdienen. Steinbrück war der Minister, der die Schweiz mit der Kavallerie bedroht hat und die italienischen Politiker Grillo und Berlusconi als Clowns beschimpft hat. Ein Jodeltalent, aber kein begnadeter Außenpolitiker. Einer von den Clowns rächt sich jetzt.

Wenn Aktienkurse immer nur nach oben gehen, ist das mit der Kursbesteuerung eine prima Idee. Aber die gehen eben auch mal nach Süden. Das Steueraufkommen wurde durch die Reform wesentlich konjunkturabhängiger und damit auch krisenanfälliger, es folgt dem zyklischen Verlauf der Kurse.

Auch Petrus war dieses Jahr für unsere ReGIERung nicht hilfreich. Er bescherte den Windbaronen eine Flaute nach der anderen, was auf eine Krise der Merkel-CDU in den Beziehungen zu den Himmlischen Mächten schließen läßt. Das wird sich in den Bilanzen der Windparks ganz sicher auswirken. Und die Steuereinnahmen wiederum reduzieren.

Auch die Autoindustrie wird beim Steuerzahlen nicht mehr richtig mitziehen. Zu lange Stillstandszeiten, zu viele Geldstrafen, die meisten sind im Ausland zu entrichten.