Rumtrampeln auf der Freiheit

Schon die SED-Bezirkszeitungen bedienten sich des „Framing“. Obwohl kein unzensiertes  Wort drin stand nannten sie sich „Freie Presse“, „Freies Wort“, „Freie Erde“ oder gar „Freiheit“.

Die „Freie Presse“ gibt es immer noch und sie ist derzeit nicht damit einverstanden, daß ein Internetportal sich „freie-presse.net“ nennt. Ich denke Verwechslungsgefahr besteht nicht. Die „Freie Presse“ ist total PC und das Internetportal von Wolfgang van de Rydt nicht.

In der Russenzeit gab es folgende Anekdote: Die Parteizeitung im Bezirk Halle hieß „Freiheit“. Die Werktätigen wurden vom Propagandisten geschult, was Freiheit ist: Freiheit wäre die Einsicht in die Notwendigkeit.

Nach einer Woche will der Propagandist wissen, ob seine Schulung gefruchtet hat. Er fragt einen Kollegen, was Freiheit ist, und will hören: Einsicht in die Notwendigkeit. Der Kollege antwortet jedoch: „Die Freiheit liegt jeden Tag auf der Treppe und kostet 20 Pfennig. Jeder trampelt drauf rum.“