Auch Halle finanziert Paläste

Die Stadt Halle kann sich Prunk leisten: Im fernen Bolintin Vale in der Walachei bauen die ersten Könige Paläste mit Halleschen Sozialgeldern.

Tichy hatte über das Erschleichen von Geldern in der Stadt berichtet, über deren Einwohner der Stadthistoriker Moritz und der Saarländer Honecker so urteilten: Hallenser, Halloren, Halunken. Irgendwie scheint das mit den Halunken (in Halle: den Zugezogenen) zu stimmen, denn es gibt eine erhebliche Einwanderung aus Bolintin Vale. Hier ein Straßenbild aus dem liebenswerten Städchen mit einer Bataie intre clanuri, einer Bataille zwischen Clans. Die Axt im Haus erspart die teure Justiz. Die Polizei wird – wie der Kurzfilm von den Heldentaten beweist – in Rumänien genauso links liegen gelassen, wie in Deutschland. Die Roma machen in Boilintin nur etwa 20 % der Einwohnerschaft aus, tragen jedoch maßgebend zur Folklore bei.

Die Hochzeit von zwei Königskindern zeigt Halles Glanz und Walachiens Gloria. Für Armutsforscher ist Bolintin nicht das geeignete Pflaster. Sie finden eher in Halle ihr Auskommen.

Die glanzvollen Hochzeiten, die aufgebretzelten Königskinder und die prachtvollen Paläste findet man leider nicht in Halle an der Saale, sondern nach Transfer der Gelder in der Umgebung von Bukaresti. Es wäre wirklich zielführend, wenn Deutschland aus der EU austritt, denn die Personenfreizügigkeit tut nicht gut. In einem ersten Schritt sollten die Sozialtransfers für Ausländer wieder auf Sachleistungen umgestellt werden. Der Palastbau käme dann erst mal zum Erliegen.