Liebesgrüße aus Moskau

Gerade hatte sich Präsident Macron entschieden, bei der Erweiterung der EU auf dem Balkan einen Gang zurückzuschalten. Man muß das auch mal aus der Perspektive der orthodoxen Balkanstaaten sehen. Sie rücken offensichtlich näher mit Rußland zusammen. Ein Beispiel ist die Militärparade in Belgrad, die exklusiv für den russischen Ministerpräsidenten Dmitrij Medvegyev aus Anlaß des 75. Jahrestages des Sieges über Deutschland veranstaltet wurde.

Das serbische Staatsoberhaupt Aleksandar Vucic wies darauf hin, dass die Beziehungen zwischen Russland und Serbien in den letzten Jahrzehnten floriert haben, was zu einem Anstieg des bilateralen Warenhandels und einer zunehmenden Anzahl russischer Investitionen in Serbien geführt hat. Er fügte hinzu, dass sich die beiden Länder in internationalen Organisationen gegenseitig helfen und dass Serbien als kleinerer Partner immer auf die Hilfe und Unterstützung Russlands zählen könne.

Dmitri Medvegyev sprach im serbischen Parlament. In seiner Rede vor den Abgeordneten betonte er, daß Russland bereit ist, alle notwendige Unterstützung zu leisten, um die territoriale Integrität und Souveränität Serbiens zu wahren. Er betonte, dass Moskau möchte, dass der Balkan ein stabiler und sicherer Ort ist und gute Beziehungen zu allen Ländern in der Region aufbaut. Ihm zufolge werden die Länder häufig aufgefordert, sich für den Westen oder den Osten zu entscheiden. Sie seien jedoch nicht der Meinung, daß sie sich zwischen ihnen entscheiden sollten, sondern bauen eine Zusammenarbeit auf, die im Interesse des Landes und der Menschen liegt.

Er dankte Belgrad dafür, dass es den EU-Sanktionen gegen Russland nicht beigetreten sei, und wies darauf hin, daß sein Land diesen Schritt begrüßen würde. Rußland und Serbien seien durch kulturelle, religiöse und historische Bindungen verbunden. Moskau unterstützt Belgrad auf vielen Ebenen, indem es beispielsweise die Aufnahme des Kosovo in internationale Organisationen behindert, weil es wie Belgrad der Ansicht ist, daß die einseitige Unabhängigkeitserklärung von Pristina im Jahr 2008 ungültig sei. Die serbische Armee wurde kürzlich mit russischen Hubschraubern, Flugzeugen und Kampfkutschen (Panzern) modernisiert. Die Regierungschefs Serbiens, die der Europäischen Union beitreten wollen, haben im Laufe der Jahre wiederholt erklärt, dass sie ihre Beziehungen zu Rußland nicht abbrechen und sich keinem Militärblock anschließen wollen.

Während des Besuchs des russischen Premierministers wurden mehrere Kooperationsabkommen in den Bereichen Infrastruktur, Bildung, Landwirtschaft und Wissenschaft geschlossen.

Zu Beginn seiner Visite besuchte der russische Premierminister eine Militärparade zum Jubiläum auf dem Flughafen Batajnica in der Nähe von Belgrad.

Jugoslawien hatte vor dem Zusammenbruch der Sowjetunion die drittgrößte Armee der Welt. Da rollt noch einiges… Wie das Beitragbild beweist, ist der Feminismus in der serbischen Armee fortgeschritten.

In Serbien und dem von Serbien teilbeherrschten Bosnien leben bedingt durch den Vertrag von Trianon starke kroatische, ungarische, bulgarische und slowakische Minderheiten. Die Vaterländer dieser Minderheiten sind natürlich auf Kooperation mit Moskau angewiesen, um unter wechselnden Umständen immer einen Fuß in der serbischen Tür zu behalten. Was man der Politik dieser Länder auch anmerkt. Was die Sanktionen gegen Rußland betrifft: Da tut Deutschland ja auch nicht wirklich mit, weil es zunehmend Gas importiert. Dr. Merkel ist janusköpfig, sie behauptet zu sanktionieren, was sie in Wirklichkeit sabotiert.