Rette sich, wer kann

Die ganze Aufmerksamkeit der Lügenmedien war vor einer Woche auf den nichtssagenden CDU-Parteitag gerichtet, die wirklich wichtigen Alarmsignale kann man jedoch aus den Beschlüssen des Juso-Kongresses empfangen. Denn die Jungsozialisten sind die SPD in fünf bis zehn Jahren.

Die letzten authentischen Sozialdemokraten, an die sich die Leute erinnern können, waren Kurt Beck (Parteivorsitz 2006 bis 2009) und Münte (2004/2005 und 2008/2009). Beide hatten noch einen Beruf erlernt und ausgeübt: Beck war Betriebselektriker und Müntefering Industriekaufmann. Münte war bei der Bundeswehr Panzergrenadier, Beck Funkmechaniker. Diese Bodenhaftung haben die heutigen Jusos nicht mehr. Es sind oft Studenten von Geschwätzwissenschaften, einer romantischen um sich selbst kreisenden Großstadtboheme.

Entsprechend ist ihre Wirtschaftskompetenz. Einige glauben offenbar, daß man die Industrie nicht mehr braucht, daß es reicht sich gegenseitig Briefe zu schreiben, Steuern zu kassieren und Verbote zu erlassen. Daß Strom aus der Steckdose kommt, Tomaten aus Holland und Telefone aus China. Die Jungtürken der SPD fordern allen Ernstes die Verstaatlichung der Industrie, des Transportsektors und der Landwirtschaft.

Die Industrie- und Wirtschaftsverbände machen sich in der Öffentlichkeit Gedanken über Stromkosten, Steuern und Arbeitskräfte. Nicht jedoch über Enteignungen oder das qualvolle Ersticken in irgendwelchen Verboten. Insgeheim fangen einige Betriebe und Konzerne jedoch an, sich vorsichtshalber ins Ausland zu verdrücken. Oft unter der Legende der Kostensenkung. Immerhin glaubt man das Angenehme mit dem Nützlichen zu verbinden.

Das spiegelt sich in der Investitionsquote, dem Verhältnis von Bruttoinvestitionen zum Bruttoinlandsprodukt. Sie bewegt sich in Deutschland bei 21 %, und ist damit höher als in Italien (17 %), Luxemburg (18%) oder Griechenland (13 %). Sie ist jedoch deutlich geringer als in Tschechien, Schweden und Ungarn (je 25 %), Irland (30%), Frankreich, Dänemark und Rumänien (je 22 %), Belgien (23%), Norwegen, Albanien, Österreich und der Schweiz (je 24%). Die Zahlen sind von 2017/2018, also nicht gerade brandaktuell. Zudem muß man bedenken, daß in Deutschland Investitionen immer wieder geschrottet werden, bevor sie ergebniswirksam werden. Hier sind insbesondere neue Gas- und Kohlekraftwerke zu nennen, die nicht ganz billig errichtet worden sind. Auch Investitionen des Windkraftanlagenbaus waren offensichtlich windig. Die künstlich aufgeblähten Windkraftfirmen werden den Weg allen Fleisches gehen, wie die Solarindustrie, die sich nach China verkrümelt hat.

Wenn man sich in Europa oder Übersee umsieht, ist man erstaunt, wo deutsche Firmen gerade bauen oder schon produzieren. In  der Sonderauswertung der DIHK-Konjunkturumfrage vom Jahresbeginn 2019 kann man lesen:

Von den auslandsaktiven Unternehmen, die ihre aktuelle Geschäftslage als schlecht bezeichnen, geben fast 40 Prozent an, aus Kostengründen im Ausland investieren zu wollen – 2018 waren es lediglich 19 Prozent – ein Signal für den Wirtschaftsstandort
Deutschland, und gleichzeitig ein Zeichen für den zunehmenden Wettbewerbsdruck im schwierigen internationalen Umfeld. Die (heimischen) Geschäftsrisiken bereiten den Unternehmen zunehmend Kopfzerbrechen und machen den Weg ins Ausland zum
Zwecke der Kostenersparnis attraktiver. Mehr Produktion im Ausland zum Zweck der Kostenersparnis bedeutet, insbesondere inländischen Belastungen, wie etwa hohen Energie- und Strompreisen, höheren Steuern oder bürokratischem Aufwand aus dem Weg zu gehen. Zu den Arbeitskosten und Energie- und Rohstoffpreisen kommt die Unsicherheit über die Entwicklung der In- und Auslandsnachfrage dazu. (…) Durch eine breit aufgestellte Präsenz im Ausland wollen die Betriebe diese Risiken minimieren.
Das geht insbesondere für den Fall von Auslandsinvestitionen zum Zweck der Kostenersparnis – zumindest schleichend auch zu Lasten des heimischen Standortes.

Die Jungsozialisten sind dabei, die Fluchtbewegung, die durch Steuern und Energiepreise ohnehin angefeuert wird, noch einmal zu verstärken. Was die machen ist nicht nur Sabotage, sondern auch noch Selbstmord. Das was Karl Marx den Überbau der Gesellschaft nannte, ruht auf der ökonomischen Basis. Diese richtige Erkenntnis hatte er letztlich von Adam Smith abgekupfert. Wenn die Jusos die Basis ruinieren werden, werden sie sich selbst abschaffen. Das Ende von Honeckers Burschenherrlichkeit – nach der Ruinierung der Planwirtschaft klappte das System zusammen – sollte ein MENETEKEL für die SPD-Jungtürken sein. Sie arbeiten nicht, sie lernen nicht, aber sie wissen alles besser.

Heute meldet MMNews, daß die Bargeldbestände der Deutschen von 102 Milliarden € im Jahr 2010 auf mittlerweile 235 Milliarden angestigen sind. Von 1.270 € pro Kopf auf 2.900 €. Das ist nicht gerade ein Vertrauensbeweis in die Politik.

Die Jungsozialisten rufen den Sozialismus aus und die CDU regiert weiter mit der SPD, statt mit AfD und FDP. Wenn das Konrad Adenauer, Ludwig Erhard und Helmut Kohl gewußt hätten!