Sakrileg in der Heiligen Stadt des Alkohols

Nordhausen in der Goldenen Aue ist die heiligste Stadt in Thüringen, weil es Sitz der Firma Nordbrand ist. Es ist sozusagen das Mekka des Freistaats.  Ich persönlich trinke am liebsten den Marillenlikör aus der Edition „Reiche Ernte“. Aber auch die Williamsbirne ist gut. Es gibt sogar noch den legendären, sagenumwobenen, berühmt-berüchtigten KDS, der in der Russenzeit ganze Völkerstämme umgehauen hat: Kreuz des Südens. Und den Pfeffi. Er war der leichte Firmentrunk der TGA Weimar (TGA = Technische Gebäudeausrüstung). Einmal stieg die Chefin, Genossin Lammert, vor dem Betriebsteil Meyerstraße aus ihrem Dienstwagen und fiel der länge nach in den Schlamm. Pfeffi = der grüne Geist, der dich zu Boden reißt. Schon am Vormittag war sie übermotivert. Hier ein Kultlied:

Auch meine Freundin hat rund ein Jahr in der TGA gearbeitet. Da wurden wenn die Betriebsleiterinnen nicht in Sicht waren den ganzen Tag Karten geklitscht und den guten Tropfen zugesprochen. Sie war abends fertiger, als wenn sie geschuftet hätte.

Grüner Pfeffi, schöne Weiber, das sind die besten Zeitvertreiber. Bei einer Betriebsfeier im Mähdrescher machte Lammert angeschickert wie sie war, einen gewagten Bauchtanz auf der Bühne. Danach setzte sie sich an den Tisch der Betriebsleitung, der außer dem Genossen Betenstedt nur Frauen angehörten. Betenstedt hatte als einziger Mann übrigens den Spitznamen Stehimbett. Die Damen wollten etwas Unterhaltung und schickten den Mann von der Chefin los, meine Freundin zum Tanz aufzufordern. Ich muß etwas böse ausgeschaut haben, er bog kurz vor mir um 90 Grad ab und ging zum Flaschenöffner. Das war wiederum der Spitzname des Vorzimmermitarbeiters. Als der Alte von der Lammert abbog, ging am Leitungstisch ein Gebrülle los. Die Weiber lachten mit tiefen Stimmen und hielten sich die wabbelnden Bäuche. So sieht der Feminismus aus, wenn er fertig ist.

Meine Freundin hat danach in eine Firma gewechselt, wo es nur einen Schuß Nordhäuser Eierlikör aufs Halbgefrorene gab.

In Saudi-Arabien ist der Kini Beschützer des Islam und Ungläubige dürfen die Städte Mekka und Medina nicht betreten. Das wäre in Nordhausen auch wünschenswert, denn da hat sich in einer Kaufhalle folgendes zugetragen. Ein Einmann hat wutentbrannt ein ganzes Regal mit den köstlichen Spirituosen ausgeräumt.

Warum beschützt Bodo Ramelow nicht die Heiligen Stätten Thüringens? In Mekka werden Übertreter mit dem Schwert hingerichtet, aus Thüringen sollten sie zumindest ausgewiesen werden.  Wer zahlt eigentlich den Schaden von 1.000 €? Bodo persönlich? Oder Dr. Mabuse-Merkel?