Das Traumschiff EU

Ich erinnere heute mal an die geplante große Transformation. Europa soll bis 2050 klimaneutral werden. Und aktuell geht gerade das Gezerre um den EU-Haushalt für die folgenden Jahre los.

Ich greife nur mal ein paar Zahlen raus. Tschechien hat aktuell eine installierte Leistung von über 8.000 MW alleine an Kohlekraftwerken. Ersetzt man diese Leistung durch Kernkraftwerke kostet das ungefähr 50 Mrd. €. In Polen hat der Stein-und Braunkohle-Kraftwerkspark eine installierte Leistung von über 23.000 MW. Der „klimaneutrale“ Neubau würde etwa 150 Mrd. € kosten. In Rumänien ud Bulgarien käme der Umbau auf je 25 Mrd. €. Und zum Schluß kommt der dicke Brocken: Deutschland. Der Ersatz von rund 44.000 MW Kohleleistung würde sich in der Größenordnung von 250 bis 300 Mrd. bewegen. Wenn europaweit alle Verbrennungskraftwerke ersetzt werden sollen (2017 immerhin 400.000 MW Leistung) würde das zu derzeitigen Preisen rund 2,5 Billionen € kosten.

Nun muß man wissen, daß der EU-Haushalt insgesamt 160 Mrd. € jährlich umfaßt. Davon geht etwa die Hälfte für Verwaltung und Landwirtschaft drauf, so daß für Infrastruktur und Wirtschaftsförderung etwa 80 Mrd. € zur Verfügung stehen, in 30 Jahren also 2,4 Billionen €.  Es würde die nächsten 30 Jahre kein Cent in so wichtige Themen wie Straßen- und Schienenausbau, in Datennetze und Industrieansiedlungen fließen, jeden Euro würde die Umstellung auf Kernkraft und Windmühlen verschlingen. Das ist unrealistisch, weil die zurückliegenden Regierungen des Ostens den Aufstand machen werden.

Für die Ost- und Südostländer stellt sich die Frage, wie lange eine Mitgliedschaft in der EU wirtschaftlich noch sinnvoll ist, wenn diese Organisation von Narren geführt wird, die nicht mal den mathematischen Verstand von Viertensklässern haben. Sie sind wegen Transfers eingetreten, nicht wegen Weltrettung. Eine „welthistorische Mission“ haben sie zwischen 1945 und 1990 schon lange genug und völlig erfolglos lösen müssen.  Auch auf Druck einer ausländischen Zentrale.

Um sich das Desaster mal klar zu machen, man muß ja immer die Größenordnungen sehen: Polen hat einen Staatshaushalt von rund 100 Mrd. €, Tschechien von 83, Rumänien von 65 und Bulgarien von 20. Im übrigen hat auch der deutsche Steuerzahler andere Prämissen, als Billionen in den Umbau der Energiewirtschaft zu stecken. In Deutschland haben sich in der Infrastruktur erhebliche Rückstände aufgebaut, die sich durch die Ungleichgewichte zwischen Bundes- und Kommunaleinnahmen ständig vergrößern. Es ist nicht mehr die Frage ob es Verteilungskämpfe geben wird, sondern wann sie richtig losgehen.