Es kommt nicht das Ende der Welt

Zunächst hatten die Hoftrompeter und die zuständigen Ministerien das Herannnahen einer Wirtschaftskrise bis Mitte März noch hinweghaluziniert. Eine Währungsreform wird übrigens noch jetzt geleugnet, weil der Euro von der Kanzlerin schon einmal gerettet wurde und hinfort als „alternativlos“ sakralisiert wurde. Jeder Zweifel an den kleinen Metallplättchen und Scheinchen gilt als Verneinung von Dr. Merkels Unfehlbarkeit, und jeglicher Zweifel an ihrer alleinseligmachenden Weisheit wiederum als nationalsozialistisch, mindestens aber als faschistisch. Seis drum.

Vor zwei Monaten hatte ich die chinesischen Häfen in den Blick genommen und habe daraus Schlüsse gezogen, die sich als richtig herausgestellt haben. Es fehlt wie mehrfach angekündigt bis Ende April an Zulieferungen für die europäische Industrie.

Inzwischen gibt es auch übertriebenen Pessimismus. Deshalb habe ich mir heute mal den deutschen Stromverbrauch, den Kupferpreis und die Charterraten der Container- und Massengutschiffe unter die Lupe genommen.

Die Charterraten der Schiffe bilden sich im BDI, dem sog. Baltic Dry-Index ab. Er ist seit seinem Tief von vor 14 Tagen von 500 auf 617 Punkte gestiegen, so daß man annehmen kann, daß sich der internationale Schiffstransport auf niedrigem Niveau wieder beleben wird.

Der Kupferpreis – unter Krisengurus als Angstmetall „Dr. Copper“ genannt, weil Kupfer das verbreitetste Technologiemetall ist – hat sich inzwischen auf wirklich niedrigem Niveau von 4.700 $ pro Tonne erst mal stabilisiert. Die weitere Talfahrt ist unterbrochen.

Der deutsche Stromverbrauch der letzten 14 Tage ist folgender handlichen Tabelle zu entnehmen, und zwar jeweils um 12 Uhr:

10.03.2020 Di 81,6 GW
13.03.2020 Fr 83,4 GW
17.03.2020 Di 79,9 GW
20.03.2020 Fr 71,6 GW
24.03.2020 Di 75,4 GW

Man möchte bedenken, daß es heute am 24.3. sehr kalt ist und ein erhöhter Bedarf durch Wärme- und Heizungspumpen entstanden ist. Der gewerbliche Stromverbrauch ist seit Anfang des Monats temperaturbereinigt um 10 bis 20 % gesunken.

Ein guter Teil der Industrie, des Handwerks und der Dienstleister arbeitet noch, auch diverse Verwaltungen versehen weiter ihren Dienst. Wer in Deutschand schon jetzt einen Billionenschaden prognostiziert, der übertreibt. Ich rechne mit einer halben Billion oder weniger Einbruch in diesem Jahr. Durch zahlreiche Insolvenzen und eine unklare Infektionsprognose werden auch die Folgejahre eingetrübt werden.

Auf einen Umstand möchte ich noch hinweisen: Silber wird im Bergbau überwiegend als „Beifang“ in Kupfer-, Zinnminen usw. abgebaut, weniger in Silberminen. Wenn die Förderung anderer Metalle sinkt, wird auch weniger Silber gefördert. Da Silbermünzen immer noch eine Angstwährung sind, in die in Krisen investiert wird, dürfte sich der Silberpreis erholen. In Deutschland verlohnt sich der Kauf bei 19 % Ust. nicht wirklich, aber es gibt ja Nachbarländer mit niedriger Besteuerung oder die Differenzbesteuerung muß angewendet werden. Falls man Silber über Grenzen bewegen will, sollte man die Zollbestimmungen kennen.

Es wird bei der Bewältigung der Wirtschafts- und Währungskrise darauf ankommen, ob unnütze Nebenkriegsschauplätze wie NO2, CO2 und Grundwasser zügig beendet werden und alle Kräfte auf den Wiederaufbau konzentriert werden können. Und es wird darauf ankommen wie unter Ludwig Erhard nach dem WK II eine notwendige Währungsreform mit marktwirtschaftlichen Reformen zu verbinden. Insbesondere die Energieplanwirtschaft muß umgehend beendet werden. Bei Strompreisen von über 20 Centern pro kWh wird keine wirtschaftliche Erholung möglich sein. Ein planwirtschaftlicher Weg – wie nach dem Ersten Weltkrieg eingeschlagen – hat sich nicht bewährt.

Heute sind zahlreiche institutionelle Anleger in Aktien und Gold unterwegs gewesen. Man könnte das mehr als Mißtrauen in die Fiatwährungen, denn als Vertrauensbeweis in die Firmen werten. Es könnte die nächsten Wochen eine große Volatilität bei den Kursen geben. Viel rein und raus.

Viele Grüße an alle Aufpasser und Trolle.