Der hochgelobte Münchner Verpatzer

Markus Söder hat seinen Laden nicht im Griff. Seit Monaten führt Bayern die Hitparade vom Kóronavirus an. Trotz allen möglichen Verboten und forschen Fernsehauftritten des MP bleibt der Freistaat nach wie vor Spitzenreiter. Trotzdem finden die Lügenmedien Markus ganz toll.

Früher brauchte es Erfolge, um Herrschaft zu legitimieren. Heut ist offensichtlich das Gegenteil der Fall. Nicht Küstenbarbie aus Mc Pomm mit ihren Einreiseverboten und entsprechend weniger Problemen ist der Liebling der sendenden Zunft, sondern der erfolgloseste Verpatzer wird geheipt, der in der Sache außer starken Ankündigungen nichts vorzuweisen hat.

Heut ist in der ehemaligen Hauptstadt mit Herz noch ein weiterer kapitaler Bock geschossen worden. Statt den moslemischen Verursacher einer deftigen Rüpelei festzunehmen, hat die Münchner Polizei das Opfer Stürzenberger in Handschellen gesteckt. Es läuft nur noch wenig rund in München. Ich denk ein Enthauptungsschlag ist dort wieder mal fällig.

Es ist nicht das erste Mal, daß die Herrschaft an der Isar bröckelt. Am 1. März 1844 wurde von König Ludwig I. per Erlass der staatlich festgesetzte Bierpreis um 1 Pfennig erhöht. Schon am Abend des genannten Tags brach Empörung in der Münchner Innenstadt aus – etwa zweitausend entrüstete Trinker stürmten die Münchner Brauereien, warfen wutentbrannt Fensterscheiben ein und zerstörten Mobiliar. Das herbeigerufene Militär verweigerte die Befehle, gegen die verärgerten Bürger vorzugehen.

1846 kam die irische Tänzerin Lola Montez nach München und stieg bald nach einer ihr gewährten Audienz zur Mätresse des Königs auf. Sie erhielt eine luxuriöse Villa in der Barer Straße in München, den Adelstitel Gräfin von Landsfeld und finanzielle Zuwendungen aus Steuergeldern.

Aus Wut über die Mätressenwirtschaft erfolgte am 4. März 1848 der Sturm auf das Zeughaus, die Menge bewaffnete sich mit  Kriegsgerät und zog in Richtung Residenz. Prinz Karl sorgte als Bruder des Königs und Generalfeldmarschall durch sein Erscheinen für Ruhe und es kam zur friedlichen Auflösung, nachdem – typisch München – Freibier ausgeschenkt worden war. Am 16. März 1848 folgten erneute Unruhen, denn Montez war nach ihrer Verbannung wieder in München erschienen. Ludwig musste sie am 17. März per Fahndungsaufruf polizeilich suchen lassen, was für ihn eine Demütigung war. Am 20. März 1848 dankte Ludwig I. zugunsten seines erstgeborenen Sohnes Maximilian II. ab. Auch die Regierungszeit von Ludwig II. endete bekanntermaßen vorzeitig.

 

Grüße an den Verfassungsschutz. Der heutige Eintrag ist übelst freistaatsgefährdend und subversiv.

 

Beitragsbild: Lola Montez als Gräfin von Landsfeld in ihrer geschenkten Villa, Aquarell von 1847