Thüringer Innenminister ist reif für den Inselsberg

Am 12. Dezember war Demo-Time in Erfurt. Der von einer stasinahen Person geführte zwangsfinanzierte Sender berichtete darüber:

Auf dem Erfurter Domplatz haben sich am Nachmittag rund 500 Menschen versammelt. Sie wollten gegen die Corona-Regeln protestieren. Die Polizei sprach Platzverweise aus. Nach Angaben von Beobachtern eskalierte dadurch die Situation teilweise. Auch Rettungswagen waren im Einsatz. Vorher hatte die Polizei die Menschen mehrfach aufgefordert, den Platz zu verlassen. Ursprünglich war auf dem Domplatz eine Großkundgebung mit rund 3.000 Teilnehmern angemeldet worden. Die Stadt Erfurt hatte die Kundgebung mit Verweis auf den Infektionsschutz untersagt. Das Thüringer Oberverwaltungsgericht in Weimar hatte das Verbot bestätigt.

Nach einigem Suchen habe ich im Bericht der Thülazet den Anmelder gefunden: Das Querdenker-Bündnis „Thüringen steht zusammen“. Der Rest der Info liegt hinter einer Bezahlschranke des westdeutschen Funke-Konzerns.

Inzwischen habe ich eine E-Mail von Torben Braga (AfD) bekommen, die zumindest ein skurriles Detail der Veranstaltung beleuchtet:

„Mein Fraktionskollege Dr. Lauerwald, der Internist und Notarzt ist, nahm als Beobachter am Demonstrationsgeschehen am vergangenen Samstag in Erfurt teil. Während einer ärztlichen Behandlung eines am Boden liegenden Patienten, wurde er nach seiner Schilderung und nach uns vorliegenden Videoaufnahmen von hinten gepackt und vom Patienten weggerissen, obwohl er sich davor als Arzt gegenüber den anwesenden Polizisten zu erkennen gegeben hatte. Polizisten drückten Dr. Lauerwald mit dem Gesicht auf das Pflaster und legten ihm sogar Handschellen an. Er wurde wegen Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte angezeigt, zeigte die Beamten jedoch seinerseits wegen Körperverletzung im Amt an.

Gerade Polizeibeamte müssen in einer derart unübersichtlichen Situation die Nerven behalten und einen Arzt die Nothilfe leisten lassen, die er für einen Patienten als dringend notwendig erachtet. Dieses Vorgehen ist durch nichts zu rechtfertigen. Der Vorgang ist inakzeptabel und eine Schande für die verantwortliche Polizeiführung. Wir fordern eine umfassende und neutrale Aufklärung der Vorgänge gegen den Arzt und oppositionellen Landtagsabgeordneten Dr. Wolfgang Lauerwald durch die Landesregierung.“

Dr. Lauerwald dazu: „In meiner über 40-jährigen ärztlichen Tätigkeit ist noch nie vorgekommen, dass ich bei Rettungsmaßnahme an einem Menschen nicht nur behindert, sondern direkt Gewalt gegen mich als Arzt während meiner medizinischen Hilfeleistung ausgeübt wurde und mir damit die Rettung eines Menschen in Not unmöglich gemacht wurde. Ich empfinde das nicht nur als gesetzwidrig, sondern auch zutiefst inhuman.“

Verantwortlich für das Ganze ist natürlich der Innenminister, der die Polizeiführung vermutlich angeschärft hat. Gemäß der Webseite des Thüringer Ministeriums für Inneres und Kommunales ist das ein Georg Maier aus Singen in Baden-Württemberg. Ich denke ein Innenminister muß etwas cooler und ausgereifter sein und den Beamten Verhältnismäßigkeit predigen. Vielleicht ist er angesichts der vielen Vorfälle in Asyleinrichtungen überarbeitet. Er sollte mal eine Auszeit nehmen, von der Palme runtersteigen, eine Fahrt in den Thüringer Wald machen, ein paar Bier in den Rucksack tun und bei frischer Luft zum Inselsberg wandern. Mist! Die Wirtschaft da oben hat der besorgte Landesvater grade zugesperrt. Deswegen gehört noch eine Knackwurst mitgenommen.

 

Grüße an den V-Schutz: „Der Rausch des Zorns ist wie ein andrer Rausch: Das beste Mittel ist die frische Luft.“ (Franz Grillparzer aus Wien)