Kürzungen im Lehrplan

Ist der Unterrichtsstoff in diesem Schuljahr noch zu schaffen? Die meisten Lehrer glauben das nicht und plädieren für die Straffung des Lehrplans.

Befragt wurden die Lehrer – ausgerechnet vom unseriösen Forsa Institut – im Dezember, noch vor dem zweiten Shutdown. Eine große Mehrheit war schon vor den erneuten Schulschließungen der Auffassung, daß die Unterrichtsziele in diesem Schuljahr nicht mehr zu schaffen wären, obwohl das erste Halbjahr größtenteils im Präsenzunterricht verlief. Normaler Schulbetrieb sei das jedoch nicht gewesen. Lehrer, Schüler oder ganze Klassen mußten in Quarantäne. Lüftungspausen störten den Unterricht. Hinzu kam, daß viel Zeit für Wiederholungen aufgewendet werden mußte, um die Wissenslücken aus dem ersten Shutdown zu schließen.

Tatsächlich seien die festgestellten Lernrückstände groß. Laut Schulbarometer von Forsa hatten 27 Prozent der Lehrer bei mehr als der Hälfte der Schüler meßbare Defizite festgestellt. 11 Prozent gaben an, daß Kórona zu Lernrückständen bei fast allen Schülerinnen und Schülern geführt habe. 29 Prozent gingen davon aus, dass weniger als die Hälfte der Schüler Lernrückstände aufweisen.

Wie auch immer: Durch den Shutdown II hat sich der Lernstau noch vergrößert. Unter den Pädagogen geht jetzt der Zwist los, ob man Schwerpunktfächer durchziehen sollte, und Exoten kürzen, oder ob alle Fächer gleichmäßig reduziert werden sollten.

Die Bildungsministerien der Länder kommunizieren keine Strategie, vielleicht haben sie noch keine. Oder sie haben Angst, daß die Grünpresse und das zwangsfinanzierte Merkelfernsehen alle Ideen skandalisieren und die Ministerialen ans Kreuz nageln. Dann bleibt es den Frontschweinen an Tafel und Lehrertisch überlassen wie sie den Wegfall von Stoff managen.

Als ehemaliger Arbeitgeber habe ich bei Hoschulabsolventen am allermeisten mit der Unfähigkeit gekämpft, schriftlich zu formulieren und mit der desaströsen Rechtschreibung. Etwas weniger habe ich mit den Rechenkünsten und der Kompetenz in Physik und Chemie gehadert. Aber auch da wäre etwas mehr nice to have gewesen. Ob die Leute auch zeichnen können, ist völlig Wurscht. Zu meiner Zeit wurden noch Handskizzen gemacht. Die heutige Jugend zeichnet jeden Klacks nur noch mit dem Computer. Das hat mich zwar geärgert, aber dagegen kämpfen Götter selbst vergebens. Auch Astronomie oder Musik ist für das weitere Leben eher sekundär.

Ich habe eine Zeit in einem großen westdeutschen Ingenieurbüro gearbeitet. Da gab es einen ausgesuchten Kader von Spezialisten, die der deutschen Sprache mächtig, vernünftige Erläuterungsberichte und Antragsunterlagen für die übrigen Mitarbeiter mitgeschrieben haben. Und das war schon vor dreißig Jahren so. Verbessert hat sich in dieser Hinsicht seither nichts.

Vor dem Thema der Lernrückstände und deren Aufholung nehmen die Lügenpresse und das zwangsfinanzierte Staatsfernsehen Reißaus. Die Journallenden beschäftigen sich lieber mit dem Wirkungsgrad von Impfungen und der Korruption beim Maskenball. Dabei ist die teilweise Verwahrlosung des Bildungswesens auf mittlere und längere Sicht das viel heißere Thema.

Das ef-Magazin fordert seit langem die Aufhebung der staatlichen Schulpflicht. Was die Schulen jetzt abliefern ist Wasser auf die Mühlen der Libertären.

 

Grüße an den Inlandsgeheimdienst: „Jede Bildung ist ein Gefängnis, an dessen Eisengitter Vorübergehende Ärgernis nehmen, an dessen Mauern sie sich stoßen können; der Sichbildende, darin Eingesperrte, stößt sich selbst, aber das Resultat ist eine wirklich gewonnene Freiheit.“ (Geh. Rath v. Goethe, 1819)