Die Jüngeren werden die Scholzschulden nicht abtragen

In der Geschichte sind hohe Staatsschulden nur selten zurückgezahlt worden. Das letzte Mal im Biedermeier. Das führte damals zu einer langen wirtschaftlichen Depression. Wer will das schon?

Im Römischen Reich und im Feudalismus halfen sich die Machthaber mit Münzverschlechterung. Silberlinge wurden „verrufen“, also zwangsweise aus dem Verkehr gezogen, mit weniger Silbergehalt neu hergestellt und so in Umlauf gebracht. Im 20. Jahrhundert baute man in Deutschland zweimal einen Staatsbankrott (1923 und 1948) mit Schrottung des Geldes. In Amerika wurden die Kriegsschulden des WK II per Inflation abgebaut. Die Rückzahlung der Schulden erfolgte mit entwerteten Dollars. Sparer waren die Dummen. Finanzielle Repression nennt sich das in der Fachsprache.

Vermutlich werden die deutschen Kosten der Energie- und Asylpolitik sowie von Kórona per finanzieller Depression den Geldbesitzern und Vorsorgetreibenden aufgehalst. Es trifft wieder mal das „dumme Geld“, welches nicht rechtzeitig in Sachwerte geflüchtet ist.

Besonders hart betroffen: Sichteinlagen bei Banken, Riesterrenten, Lebensversicherungen und sonstige Rentenprodukte. Der Staat ist schlau: Er zwingt Versicherungen in Staatsschulden zu investieren, die weit unter der Inflation verzinst werden. Auch Aktien haben in den ersten drei Quartalen 2022 ohne Inflationsausgleich rentiert, wer in Wachstumsaktien investiert war, hat definitiv Geld verloren. In 2020 und 2021 waren die Wertsteigerungen jedoch so hoch, daß das schlechte Jahr 2022 keine Bedürftigen trifft.

Die Jüngeren werden die seit 2020 entstandenen Scholzschulden nicht abtragen, jedenfalls nicht über höhere Steuern. Den Schaden werden wie fast immer die Sparer haben, die dem wackligen Euro blind vertrauen.

 

Grüße an den Inlandsgeheimdienst: Der Geh. Rath Goethe mußte sich entscheiden: Den Herzog zur Sparsamkeit mahnen oder den Bankrott riskieren. Er entschied sich für Letzteres und floh in die „Italienische Reise“. Ich denke, die Sozialdemokraten sind nach dem Crash in der Toskana zu suchen.