Der schamlose Griff in die Tasche des nackten Mannes

Über zwanzig Jahre wurde die Bundeswehr runtergewirtschaftet. Seit Schröders Amtszeit wurden die ohnehin knappen militärischen Ressourcen in Auslandseinsätzen – vor allem in Afghanistan und Mali – sinnlos verpulvert. Deutschland wird nicht am Hindukusch verteidigt, sondern in Kreuzberg und Neukölln. PB hatte schon 2014 ausgerechnet, daß die Bundeswehr im Auslandseinsatz das vierfache kostet, als in Deutschland. Das hat sich inzwischen anhand offizieller Zahlen bestätigt.

Nun wäre ja ein Mehrwert entstanden, wenn die Bundeswehr im Morgenland wirklich erfolgreich gekämpft hätte. Offiziere und Mannschaften hätten Erfahrung und Selbstvertrauen tanken können. Es ist aber wegen konfuser politischer Führung nicht mehr herausgekommen, als eine Blamage und ein überstürzter Abzug. Die CDU ist eine zerfahrene Gurkentruppe und kann es einfach nicht.

Wir brauchen uns jetzt nicht detailliert in Erinnerung rufen, was an Technik mittlerweile als Gerümpel in den Kasernen steht, auf den Flugplätzen und was im Meer nicht mehr richtig schwimmt. Mindestens die Hälfte der Bewaffnung funktioniert im Moment nicht. Das erinnert fatal an die Russenzeit, als bei jedem „Manöver Schneeflocke“ zwei Drittel der Fahrzeuge auf den ersten zehn Kilometern liegenbleiben, ohne daß ein auswärtiger Feind in Sichtweite war.

Die einheimische Rüstungsindustrie wurde weder in Frankreich, noch in Großbritannien, Rußland, Tschechien, China und Polen, auch nicht in Amerika so stiefmütterlich behandelt, wie in Deutschland. Exportverbote, ungerechtfertigte Krittelei an Gewehren, fragwürdige Vergaben, eine erratische Auslastung der Hersteller, alles das geht auf das Konto der Kriegsminister zu Guttenberg, de Maiziere, vdL, AKK und Lambrecht. Jetzt soll Rheinmetall plötzlich auf Teufel komm raus produzieren, aber so Hals über Kopf geht das nicht. Und wer garantiert der Firma, daß sich nach Jahren nicht wieder die Bremser in Berlin mit ihrer „Friedensdividende“ durchsetzen?

Das Bundesamt für Wehrtechnik und Beschaffung ist Teil der Wehrverwaltung des Bundes gemäß Art. 87b Grundgesetz und damit nicht Teil der Streitkräfte. Im Gegensatz zur gängigen Praxis in vielen anderen Staaten beabsichtigt dies eine strikte organisatorische Trennung zwischen der Truppe und den zivilen Mitarbeitern der Wehrverwaltung, einschließlich des Rüstungsbereiches. Viele Offiziere der Bundeswehr beklagen mangelnde militärische Kompetenz das Amts, meist hinter vorgehaltener Hand.

Der ehemalige sowjetische Influenzer Scholz hat eine Zeitenwende angekündigt, Auch der damalige Propagandist des Kreml (ob er beim Pahl-Rugenstein-Verlag auch Geld bekommen hat und ein Angestellter war, weiß ich nicht) – Bundespräsident Steinmeier – stieß ins gleiche Horn: „Wir müssen konfliktfähig werden, nach innen wie nach außen. Wir brauchen den Willen zur Selbstbehauptung, und wir brauchen auch die Kraft zur Selbstbeschränkung. Wir brauchen keine Kriegsmentalität – aber wir brauchen Widerstandsgeist und Widerstandskraft! Dazu gehört zuallererst eine starke und gut ausgestattete Bundeswehr.“ Die beiden knallroten extremistischen Böcke, die gegen die Nachrüstung getrommelt haben, wollen nun gärtnern.

100 Mrd. Sonderschulden sollen zur Ertüchtigung der Bundeswehr aufgenommen werden, der verwunderte Steuerzahler fragt sich, warum das nicht im Rahmen des Bundeshaushalts erfolgt.

Der neue Kriegsminister ist den ersten Tag im Amt und wird von den Lügenmedien und der ukrainischen Mafia attakiert, weil er erst mal festellen läßt, was an Technik überhaupt noch vorhanden ist, bevor er Waffen verschenkt. Ich denke, daß es ein seriöses Vorgehen ist, die Bundeswehr wieder auf einen Stand zu bringen, der den Interessen Deutschlands entspricht. Voraussetzung ist eine Sachstandsermittlung. Wenn dem Minister niemand auf Anhieb sagen kann, wieviele Leoparden vorhanden und einsatzfähig sind, läßt das tief blicken. Aus eigener Erfahrung empfehle ich dem Minister das höchstpersönliche Erscheinen in den Standorten, um die Darstellungen selbst zu überprüfen. Weil Papier geduldig ist und Berichte oft geschönt.

In der derzeitigen Mangellage ist jeder Ruf nach deutschen Waffen ein Griff in die Tasche des nackten Mannes. Wie soll Pistorius mit grob geschossenen 100 Milliarden etwas bewirken, wenn er ein Faß ohne Boden füllt?

Grüße an den Inlandsgeheimdienst: „Unsre modernen Kriege machen viele unglücklich, indessen sie dauern, und niemand glücklich, wenn sie vorbei sind.“ (Geh. Rath v. Goethe)