Ende des Ukrainekriegs?

Vor einigen Tagen erschien in der WELT ein Eintrag, der sich kritisch mit dem Privatbesitz von Präsident Selinskyj auseinandersetzte. Auch wurde über russische Verhandlungsangebote gemunkelt. Dazu muß man wissen, das die WELT zu einem überwiegenden Teil dem Unternehmen KKR gehört. KKR & Co. Inc. mit Sitz in New York City ist eine große börsennotierte Beteiligungsgesellschaft. Gegründet wurde KKR 1976 von Jerome Kohlberg, Jr., Henry Kravis und George R. Roberts.

Die Finanzmarktwelt hatte über KKR recherchiert:

Im Dezember 2014 stellte Henry R. Kravis den pensionierten US-General und ehemaligen CIA-Chef David Howell Petraeus ein, um das KKR Global Institute von Henry R. Kravis zu leiten. David Howell Petraeus leitet die KKR Global Institute zusammen mit Vance Serchuk.

Vance Serchuk ist Geschäftsführer des KKR Global Institute, der geopolitischen Analyseeinheit der globalen Investmentfirma KKR. In dieser Funktion arbeitet er an den Investitionen von KKR in den Bereichen Verteidigung, Luft- und Raumfahrt und Schwellenmärkte. Vance Serchuk ist noch nebenberuflich beim Center for a New American Security in Washington tätig. Das Unternehmen bezeichnet sich als Denkfabrik, die 2007 von den Mitbegründern Michèle Flournoy und Kurt M. Campbell gegründet wurde. Es ist auf Fragen der nationalen Sicherheit der Vereinigten Staaten spezialisiert.

Bevor er 2013 zu KKR kam, war Vance Senior National Security Advisor (Nationaler Sicherheitsberater) von Senator Joseph Lieberman (I-Connecticut) und professioneller Mitarbeiter im Senate Homeland Security Committee. In dieser Funktion arbeitete er an einem breiten Spektrum internationaler Sicherheitsfragen, darunter Sanktionen gegen den Iran und Russland, die Kriege im Irak und in Afghanistan sowie die Asien-Pazifik-Strategie. Er hat in über 8 Jahren als Geheimdienstoffizier in der US Navy Reserve gedient. Ein weiterer Kopf der KKR Global Impact ist Kenneth Brian Mehlman. Im Jahr 2000 wurde er zum Direktor des Büros für politische Angelegenheiten des Weißen Hauses ernannt. Bei so einem Stab an Militär und Geheimdiensterfahrung lag es auf der Hand, sich unter anderem an Medienunternehmen und an Rüstungsunternehmen zu beteiligen.

In Deutschland also die Springer SE und der militärische Elektronikspezialist Hensoldt.

Ein Schelm, der annehmen würde, daß die WELT etwas veröffentlichen würde, was KKR nicht gefällt und der amerikanischen Sicherheitspolitik absolut im Wege stehen würde. Wir können einen drauf lassen, daß hinter den Kulissen über das Ende des Kriegs und die Beseitigung von Selinskyj nachgedacht wird. Denn ein Neuananfang im Vielvölkerstaat Ukraine ist mit dem derzeitigen nationalistischen Personal – ich werte hier mal zurückhaltend – unwahrscheinlich, wenn nicht ausgeschlossen.

Der Rußland-Kenner Michael Wolski hat mir einen Link zugesendet, der in diese Richtung spekuliert. Dr. Berninger ist alles andere als ein Militärexperte, er hat diesen fragilen Faden der Geheimdiplomatie aber weitergesponnen. Vielleicht etwas zu optimistisch, aber als Gedankenspiel interessant.

Wir müssen nicht annehmen, daß es sich um der Weisheit letzten Schluß handelt, aber es ist eine Möglichkeit. Bei vielen Planspielen ist der Wunsch der Vater des Gedankens, das muß man immer auf dem Schirm haben.

An den sofortigen wirtschaftlichen Zusammenbruch Europas und die baldige Einberufung kann man glauben, oder auch nicht. Eine Verlängerung des Krieges bis die Republikaner wieder regieren, halte ich für ausgeschlossen. Weil auch der Westen sich an der Kriegführung erschöpft.

 

Grüße an den Inlandsgeheimdienst: „Und gedächte jeder wie ich, so stünde die Macht auf gegen die Macht, und wir erfreuten uns alle des Friedens“ (Geh. Rath v. Goethe)