Studentenprotest für den Erhalt eines Schwachsinnsfachs

Gastbeitrag von Bernd Zeller über den Titanenkampf um das Fach „Geschlechtergeschichtean der Uni Jena

Etwas Anspruchsvolles lernen, studieren, sich Fachwissen aneignen, um die Forschung oder die Technik voranzubringen, das klingt nicht attraktiv, sondern anstrengend, hört sich nicht nach einem erstrebenswerten Ziel an, nicht einmal nach einem angesehenen Beruf, und, das wird wohl niemand in Abrede stellen: das klingt ganz und gar nicht links.

Wer früher, zu DDR- und Sowjetzeit, etwas werden wollte, musste entweder sich partei-politkompatibel zeigen oder sich als besonders fachkompetent erweisen. Heute ist der Bereich der Fachkompetenz stark reduziert, kaum mehr vorhanden in Relation zu der geisterwissenschaftlichen Dominanz, die wir als wir-sindein-reiches-Land durchfinanzieren, wie es im Alt-Sozialismus materiell nicht möglich war.

Unsere Studenten studieren auf Empfängeramt von Großbürgergeld, aber ihnen ist kein Vorwurf zu machen, sie passen sich an das Vorgefundene an. Die Letze Generation ist die erste, die unter den Bedingungen des Grünen Reiches aufgewachsen ist, sie hat bloß die Wahl, in den Klimaterrorismus zu gehen, was Handarbeit bedeutet, oder einen Posten bei Hofe anzustreben, bei dem man nicht einmal
mehr so was können muss. Ja, bei dem man nicht einmal mehr überhaupt etwas können darf. Die
Dummheit ist Auswahlkriterium.

Das Studium barg immer schon die Gefahr, zu einem mit dem abfälligen Wort Fachidiot beschriebenen Experten für allein das Fach und sonst nichts zu werden. Man hatte es aber selbst in der Hand, sich nicht auf die reine Fachlichkeit zu beschränken. Das ist anders, wenn das Idiotenfach selbst als Studieninhalt angeboten ist und intellektuelle Beschränktheit verlangt wird.

Die Geschlechtergeschichte, deren Lehrstuhl durch Verzicht auf Neubesetzung eingespart werden sollte, ist nur einer von unzähligen Propaganda- und Kampfstudiengängen, Genderquatsch und Politsoziologie, Marxismus und Ideologie, neben denen Scientology als intellektuell niveauvolle Lehre erscheint. Das wollen die Studenten und protestieren für den Erhalt akademischer Dekadenz, als ginge es um die Bewahrung eines überlebenswichtigen Wissens.

Nicht alle Studenten, aber wie immer die laute maßgebliche machtanmaßende Minderheit. Und vielleicht handelt sie vollkommen rational und nachvollziehbar. Wenn es nichts mehr zu wissen gibt, braucht man das Fake-Wissen. Wenn Unfähigkeit ein Karrierekriterium ist bei Staat und Partei, muss man vorweisen,
nicht heimlich doch etwas gelernt zu haben. Wenn das Schiff untergeht, was soll man noch mit Navigationsfähigkeiten?

Das sind die Leute, die uns demnächst regieren, sie haben vorgemacht gekriegt, wie man von der Substanz zehrt. Substanz zu schaffen, da wären sie ja schön blöd. ia, sk, bz

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Der Eintrag erschien zuerst im Rentnerischen Akrützel, der führenden Jenaer Seniorenzeitung, für die hiermit geworben wird.

Beitragsbild: Exempel zur Geschlechtergeschichte im französischen Spätbarock