Der Kompromatkanzler

Olaf Scholz eilte in seiner Jugend des öfteren an den Ostberliner Hof, um gegen Amerika zu sticheln. Nun war die dortige Praxis allerdings so, daß darüber Berichte gefertigt wurden, wie übrigens über jeden offiziösen Auslandskontakt. Mir ist es durch die Schludrigkeit von Sekretärinnen gelungen solche durchaus interessanten und detailreichen Dokumente des öfteren zu lesen. Bin also nicht auf Vermutungen angewiesen. Sie landeten zweifellos in den Ablagen der Staatssicherheit, und nirgendwo sonst. Die Stasi war wiederum verpflichtet einen Abdruck für die sowjetischen Freunde bereitzustellen. Es ist so gut wie ausgeschlossen, daß Putin kein belastendes Material über Scholz hat. Wenn es nichts gäbe, könnte der Zar das auch produzieren lassen, wie seinerzeit die „Dokumente“ über Bundespräsident Lübke aus der schmutzelnden Phantasie der Moskowiter erblühten.

Andererseits ist es unwahrscheinlich, daß die Amerikaner nichts in der Hand haben. Nach dem Zerfall der Ostberliner Satrapie verschwanden alle möglichen Dokumente in alle möglichen Richtungen. Es ging damals in Ostberlin wie im Taubenschlag zu und die amerikanischen Dienste wären hochbezahlte Trottel, wenn sie das nicht genutzt hätten.

Scholz ist schon der dritte deutsche Kanzler am Stück, der spezielle Kontakte zum Kremlin unterhielt bzw. abgeschöpft wurde. Das war ein leichtes Spiel, denn die Sowjetunion war für einge Sozialdemokraten das Mekka ihrer Sehnsüchte, für andere das kleinere Übel. Es herrschte ja an den Ufern der Moskwa wenigstens Sozialismus, wenn auch ein verbesserungswürdiger. Welch attraktive Chance den Wandel durch Annäherung voranzutreiben und die Russen beharrlich nach dem eigenen Bilde zu formen.

Für die Dienste in Ost und West ist es viel effizienter das verfügbare Pulver trocken zu halten und dem derzeitigen Kanzler etwas Schweiß auf dem Rücken und schlechte Träume zu bescheren. Die deutsche Außenpolitik beschäftigt sich derweilen auf Geheiß der Oligarchen mit Hygienematerial und Damentoiletten im Busch-Busch. Der Weise möge ein System erkennen. Zufall wird es nicht sein.

Grüße an den Inlandsgeheimdienst: Spanne den Bogen, aber schieße nicht los! Noch gefürchtet zu sein, ist wirksamer. (Weisheit)

Beitragsbild von B. Zeller aus ZZ. Heute: Umsturzmob räumt Rathaus, um Flüchtlinge unterzubringen.