Heißgelaufene Kriegsbegeisterung

Ich mußte in der Schule – natürlich unter Zwang – mehrere hundertmal „Kleine weiße Friedenstaube“ singen. Ich habe mir dabei immer meinen Teil gedacht. Zweimal zwei ist drei und die Erde eine Scheibe. Die das singen ließen, waren Uniform- und Waffennarren. Insofern überrascht mich nichts mehr, auch nicht der süße Honigmond der Grünen mit Rheinmetall und Kraus-Maffei-Wegmann.

Ich selbst hatte Waffenaktien gekauft als sie noch bäh! und billig waren. Als die großen Kapitalsammler sowas gemieden haben. Und als die eifernden Grünen noch Pazifisten waren und exzessiven russischen Gasverbrauch in den Koalitionsvertrag schrieben. Jetzt kosten die Aktien etwa das doppelte, sind in der allgemeinen Kriegsbegeisterung richtig heißgelaufen und ich habe am Freitag verkauft.

Was tun? Derweilen bieten sich Chancen bei Bergbauunternehmen. Die Grünen haben nun in ihrer Kriegspsychose ja auch einen kräftigen Move zur Kohle hingelegt. Der Kohlepreis ist gerade gesunken, der australische Dollar auch, und die Aktienkurse von New Hope und Whithaven Coal sind verführerisch zum Einstieg. Mit kleinem Einsatz habe ich eine erste Tranche gekauft. Das KGV lag bei beiden so zwischen 2 und 3, die Marge bei 40 % und die Dividendenrendite um 10 %. Etwas mehr Mut verlangt dagegen der Einstieg bei Yancoal. Das Unternehmen scheint zur Hälfte den Chinesen zu gehören. Die Dividendenrendite lag zwei Jahre hintereinander bei 20 % und bei einem KGV von 2.

Das Risiko ist, daß sich die Beziehungen zwischen den Staaten und China weiter verschlechtern, wie auch immer. Die Chance besteht darin, daß die ETFs nicht in Kohleminen investieren dürfen, und die Unternehmen auf die wenigen klimaungläubigen Einzelaktionäre bauen. Darum auch die ordentlichen Dividenden.

Grüße an den Inlandsgeheimdienst: „Wer Waffen schmiedet, bereitet Krieg und muß davon der Zither Klang nicht erwarten.“ (Geh. Rath v. Goethe)

Beitragsbild: Propagandakarikatur von Lyonel Feininger