Der Fücks im CDU-Hühnerstall

Die CDU hatte Ralf Fücks von den Grünen anläßlich des Starts der Erarbeitung eines Grundsatzprogramms eingeladen. Fücks war genau derjenige, der in Bremen die Piepmatz-Affäre und damit das Ende der ersten Ampel aus SPD, Grünen und FDP ausgelöst hatte. Umweltsenator Ralf Fücks von den Grünen hatte im Alleingang sieben Bremer Flächen bei der Europäischen Union als Vogelschutzgebiete angemeldet – ohne Senat und Bürgerschaft zu fragen. Für FDP-Wirtschaftssenator Claus Jäger ein klarer Koalitionsbruch. Die Liberalen schlossen sich einem Misstrauensvotum der CDU gegen Fücks an und wählten den Senator ab. Die 1991 mit großen Hoffnungen gestartete Bremer Ampelkoalition fand noch vor Ablauf der Legislaturperiode ein jähes Ende, Oberbürgermeister Klaus Wedemeier (SPD) musste gehen. Die FDP wurde danach nicht wiedergewählt.

Das hat Friedrich Merz entweder vergessen oder vergeben, als er Fücks einlud. Was soll übrigens ein CDU-Grundsatzprogramm? Es ist die Partei, die von ihren Wahlprogrammen von 2009, 2013 und 2017 wirklich so gut wie nichts umgesetzt hatte. Waren es Koalitionszwänge oder der böse Geist von Dr. M.? Es war beschriebenes Papier zur Wählertäuschung. Kein normaler Irrer liest deshalb CDU-Programme.

„Sie müssen Brücken von der ökologischen zur liberalen zur modernen Mitte schlagen“, sagte Fücks und erklärte dem CDU-Chef, auf was sich die Christdemokraten einzustellen hätten: „Es wird einen Wettbewerb zwischen den Grünen und der CDU geben, wer die moderne, bürgerliche Mitte ist.“

Ich denke, der Wettbewerb um die bürgerliche Mitte wird zwischen der AfD und den Grünen ausgefochten werden. Er hat schon vor Jahren begonnen. CDU, SPD und FDP haben sich eigentlich schon aufgegeben, es vegetieren nur noch Parteiapparate vor sich hin, die eh kein klares Ziel haben. Die CDU demontierte unter Dr. M. den Wirtschaftsstandort, die SPD zeichnet sich beim Great Reset durch kaltschnäuzige soziale Kälte aus, die Liberalen lieben oder tolerieren wieder mal die zentrale Planwirtschaft (wie schon 1908 bis 1933). Das sind prinzipienlose Untergangssekten.

Merz ist in einer Bundestagsfraktion aus Merkelianern eingemauert. Aber man hat langsam den Eindruck, daß er ohne diesen lästigen Vergangenheitsrucksack auch nichts bewegen würde. Aus Feigheit und Orientierungslosigkeit. Viele sehen in Merz einen erfolgreichen Blackrock-Anwalt. Aber der Erfolg ist kein Selbstläufer. Er ist wie die römische Göttin des Wohlstands -Abundantia – launisch. Blackrock hat seinen Gläubingern und Gläubigen im vergangenen Jahr ein pekuniäres Desaster beschert. Merz der CDU einen politischen Scherbenhaufen.

Grüße an den Inlandsgeheimdienst:

Wolltest Herrliches gewinnen,
aber es gelang dir nicht.
Wem gelingt es? Trübe Frage,
der das Schicksal sich vermummt,
wenn am unglückseligsten Tage
blutend alles Volk verstummt.

(Geh. Rath v. Goethe, Faust 2)

Beitragsbild von B. Zeller aus ZZ. Heute: Evangelische Kirche für Wiedereinführung der Hölle