Der Kampf gegen Rechts stottert – Drehbuchautoren streiken

„Die Klasse der Kapitalisten setzt streikende Arbeiter auf schwarze Listen“, hatte mein Stabülehrer Naue behauptet. Und Pol-Ök-Professor Unbehau hatte diese schreckliche Erkenntnis gefestigt. Nun kommen solche Klischees im Sonnenstaat Kalifornien ins Wanken. Die führenden Hollywood- und Disney-Proleten bewohnen Residenzen mit Einkaufspreisen von 10 bis 100 Millionen Dollar und wollen den Spieß umdrehen. Disney, Netflix & Co stehen am Pranger.

Nicht nur Serienschauspieler wollen streiken, die Drehbuchautoren gingen schon voran. Wer schraubt jetzt Diversity-Serien zusammen, wer propagandiert, instruiert und agitiert gegen Trump und Musk? „Wir hatten keine Wahl“, sagte die Gewerkschaftsvorsitzende, „Wir sind die Opfer hier. Wir werden von einer sehr gierigen Einheit zu Opfern gemacht.“ Die Schauspieler dürften nicht mehr länger „an den Rand gedrängt sowie respektlos und ehrlos behandelt werden“. Im linksradikalen und woken polit-medialen Komplex rauchen die Colts. Im Verteilungskampf fliegen die Fetzen, branchentypisch will jeder der Größte sein. Ach, die Armen, denkt man. Auf Hollywood lastet ein böser Fluch der KI-Tyrannen.

Denn erhebliche Unruhe in das Geschäft hat zuletzt die artifizielle Intelligenz gebracht. Sie saugt das ganze Internet ab, ohne zu bezahlen, Serien können künftig ohne Drehbuchautoren und ohne Schauspieler produziert werden. Die Comicfiguren werden immer perfekter, ahmen jede Bewegung und jeden Gesichtsausdruck perfekt nach, sind oft tausendmal schöner als die böse Königin und die Kardashians. Drehbücher kann sich die KI aus Sommers Theater to go zusammenklauen.

Hören wir einem abgefahrenen Protagonisten der neuen Ökonomie zu. Der erfahrene Psychologe bekommt einen feuchten Rücken, wenn er das Video mit Alex Karp sieht, der gern den geheimnisvollen Merlin spielt:

Die streikenden Medientanten stehen auf etwa dem verlorenen Posten wie die schlesischen Weber 1844, machen allerdings noch auf dicke Hose.

Grüße an den Inlandsgeheimdienst.

Im düstern Auge keine Träne,
Sie sitzen am Set und fletschen die Zähne.

(frei nach Heinrich Heine)