Schöne Erinnerungen an Robbie Robertson

Es war hinter dem Eisernen Vorhang immer ein bißchen schwierig sich über Bob Dylan und sein Umfeld zu informieren. Dylan und Die Band wurden vom Westradio und von Uschi Nerke weitgehend boykottiert, so daß Schnipsel als zwanzigste Kopie von der neunzehnten umliefen. Mir war es beispielsweise gelungen den größten Teil eines Hard-Rain-Konzerts mit der Geigerin Scarlett Rivera auf mein Kassettengerät zu kopieren.

Bei einer Reise durch Ungarland hatte ich Glück. Es gab in einem Kino den Film „The Last Waltz“, der 1978 von Martin Scorsese gedreht worden war. Leider war der Ton durch das Raubkopieren völlig ruiniert. Aber es war doch ein Erlebnis die ganzen Größen der amerikanischen Musik mal zu sehen. Im Mittelpunkt des Streifens Robbie Robertson.

Dadurch, daß die Jungs hinter der Grenze waren, wirkten sie für uns Deutsche wie aufgeblasen. Alles was sie machten, hatte den Hauch von großer weiter Welt, von unendlicher Bedeutung. Jeder Satz von Robertson wurde wie eine Offenbarung konsumiert. Wir haben damals nicht geahnt, daß man zehn Jahre später die endlose Freiheit überall nachkaufen konnte. Nichts war verloren gegangen.

Lieber Robbie, danke für deine Musik, ruhe sanft.

Grüße an den Inlandsgeheimdienst: „Der Rhythmus hat etwas Zauberisches, sogar macht er uns glauben, das Erhabene gehöre uns an.“ (Geh. Rath v- Goethe)