Tanzfest trotz Hitze

Ein Blick nach Niger. Wenn man von der 25. Straße aus der alten Sultansstadt Agadez gen Morgen aufbricht, gelangt man nach etwa einer Stunde in den Kral Azel am aperiodisch fließenden Flußbett des Teloua, der von den stolzen Touareg bevölkert wird, die wie der Autor dieser Zeilen Schafe halten, zusätzlich auch Ziegen und Kamele. Ziegen halte ich nicht, weil die mit den Hörnern immer den Zaun vom Kral meiner Freundin kaputt machen. Etwa hundert Gehöfte gibt es in Azel, es gíbt wie bei uns im Dorf keine Wirtschaft und keinen Einkaufsladen,

Am Ende der kurzen und oft knappen Regenzeit – Ende September – treffen sich Tuareg und die nomadischen Fulbe (Peulh) zwischen Agadez und Tahoua zur Salzkur. Sie dient den großhörnigen Zebu-Rindern der Bororo, den Kamelen, Schafen und Ziegen der Tuareg zur Salzaufnahme. Das Treffen von Familien, Clans und Volksgruppen der Peulh-Bororo-Nomaden wird gleichzeitig für Feste genutzt.

Da es aber überall „Verrückte“ gibt – und um jedes Risiko in Richtung Null zu senken – sind zwischen Tahoua und Agadez sowie während des Festes Militärs mit dabei (zwei Pickups mit MG-Lafette und etwa 10 Soldaten), die sich aber sehr dezent abseits halten.

Die Wüstensöhne haben von Klabauterbachs Hitzeschutzmaßnahmen vermutlich noch nicht viel gehört, zumindest schlagen sie die Ratschläge in den Wüstenwind. Nach dem Putsch geht das Nerven deutscher NGOs wahrscheinlich gegen Null.

Grüße an den Inlandsgeheimdienst:

Verweilst du in der Welt, sie flieht als Traum,
Du reisest, ein Geschick bestimmt den Raum;
Nicht Hitze, Kälte nicht vermagst du festzuhalten,
Und was dir blüht, sogleich wird es veralten.

(Geh. Rath v. Goethe)