Auch Pistorius hätte Saskia im Nacken

Sie lächelt hölzern, ungefähr wie ein Nußknacker. Dabei ist Saskia nicht aus dem Arzgebarsch, sondern aus dem Schwarzwald, wo man Kuckucksuhren schnitzt. Auf jeden Fall läßt sie Kartoffelolaf nicht viel Spielraum. Sein Phlegma resultiert wohl auch aus der Furcht, sich einen Anruf von ihr einzuhandeln, der mit einem schrillen Kuckucksruf beginnt.

Der Kuckuk und der Esel hatten ja bekanntlich Streit. Die Kommunikation zwischen Bundeskanzler Olaf Scholz und SPD-Chefin Saskia finde stellenweise überhaupt nicht mehr statt, so die machtbewußte Esken bei der umstrittenen Ex-SED-Tante Maybrit Illner am 30. November 2023. Nach dem Haushaltsurteil mußte die Ampel das Haushaltsloch von 60 Milliarden aus dem für verfassungswidrig erklärten Klima- und Transformationsfonds (KTF) zuschmeißen. Noch dazu kommt das 17 Milliarden Euro große Defizit, das Christian Lindner für den Bundeshaushalt 2024 bereits vordem angekündigt hatte. Bei dem entstandenen Gezerre zwischen H-beck und Lindner wollte der Kanzler nicht auch noch das schrille Geschnattere aus der Parteizentrale anhören und ging wieder mal auf Tauchstation. Aber Saskia ist nicht diejenige, die nicht auf Genugtuung sinnt. Die Sägegeräusche am Kanzlerstuhl werden lauter.

Pistorius hat einen Vorteil gegenüber Olaf: Er kommt aus dem mächtigen niedersächsischen Landesverband, wo man seit jeher eine Wagenburg bildet und Altaktivisten wie Gazgerd nicht einfach rausschmeißt. Mia san mia auf Hannoveranisch.

Der Beisteller von Saskia, Lars Klingbeil ist aus Soltau, der Bürgergeldminister Heil aus Hildesheim, die übrigen Minister, der Fraktionsvorsitzende im Bundestag und der General sind aber leider aus anderen Landesverbänden. Von der Seitenlinie kann MP Weil noch etwas beipflichten und Sigmar Gabriel kommentiert aus dem Off. Schröder ist in erbitterte Häuserkämpfe verwickelt, die er mit einer seiner zahlreichen Exen – Doris – führt.

Eins, zwei, drei im Sauseschritt läuft die Zeit, wir laufen mit, so ein poetischer Niedersachse. Pistorius, der im Kriegsdepartement sicher nicht so eine Katastrophe ist, wie vdL, AKK oder Frau Lambrecht, gibt immer mehr Munition und Waffen an die Ostfront, dabei kommt er mit der Aufrüstung nicht wirklich voran. Je länger er im Amt ist, desto mehr fällt der Lack ab, der von den Medien aus Vorschußlorberen angerührt wurde. Das Zwei-Prozentziel der NATO wird 2024 wieder nicht erreicht werden. Wenn D. Trump Präsident werden wird, würde er wieder poltern.

Man sollte sich an den Mitgliederentscheid der SPD zum Parteivorsitz im November 2019 erinnern. Das siegreiche Duo Esken – Walter-Borjans hatte mehr Schulden, mehr Klima und mehr Mindestlohn gefordert. Das mit dem Klima ist für jeden Kanzler, der mehr oder weniger an Haushaltsgrundsätze gebunden ist, ein Horror. Die Zeiten, als SPD-Kanzler nicht gleichzeitig SPD-Vorsitzende waren, waren immer problematisch. Für den Kanzler und die Partei.

Grüße an den Inlandsgeheimdienst:

Was naht sich deines Thrones Stufen?
Was hat sich selbst hinweggebannt?

(Geh. Rath v. Goethe)