Die Gedankenpolizei stürmt den Traum

The Gingers, eine australische Band, hat ein altes Lied von Cheap Trick aus dem Jahr 1998 wieder auf die Bühne gebracht, wahrscheinlich weil nicht nur die Meinungsfreiheit abgeschafft worden ist, sondern weil viele Leute, besonders aus dem Medienbereich eine Schere im Kopf haben. Davon ist eigentlich die Rede.

Ich bin Anarchist und schlafe in der Sekunde ein, wo ich mich flachlege. Weil ich nichts falsches träumen kann, was mich den Job kosten könnte. Aber stell dir Laus Leber vor, der jedes Wort von seiner Tagesschau auf die Goldwage legen mußte, bevor er in die hochbezahlte Fernsehrente ging (da hat Ricarda wohl ihre Durchschnittsrente von 2.000 € her). Laus Leber wurde vermutlich nachts von bösen Schittstormgeistern gejagt, von Renates, Antons und Saskias Schatten verfolgt, An riesigen Falltüren standen Trump, Höcke und Broder, Der blutbesabberte Amri klappte ein langes Messer auf und stach knapp daneben, Das Knochengerüst von Dr, M. stand auf einem Podest, klapperte mit den Zähnen und zitterte vor sich hin, Reitschuster hatte noch eine Frage und der Intendant hatte eine Streckbank aufstellen lassen und Zangen glühend gemacht. Leber flüchtete in einen finsteren Gang, wo Olaf auf seinem Ofen lag und mit Kartoffeln auf ihn werfen wollte. Der Kanzler angelte mit seinem linken Fuß nach einem alten ausgelatschten Pantoffel. Doch dann zögerte er weil ihm kalt wurde, zog das Beinchen wieder zurück und schlief friedlich ein. Alles knapp noch mal gut gegangen, Laus Leber wachte schweißgebadet auf.

Die Traumpolizei, sie lebt in meinem Kopf
Die Traumpolizei, sie kommen zu mir in mein Bett
Die Traumpolizei, sie kommen, um mich zu verhaften, oh nein
Sie wissen, dass Reden billig ist und diese Gerüchte sind nicht schön
Und wenn ich einschlafe glaube ich nicht, daß ich die Nacht überleben werde, die Nacht
Weil sie auf mich warten, sie suchen nach mir
Jede einzelne Nacht machen sie mich wahnsinnig, diese Männer in meinem Gehirn, die Traumpolizei
Sie leben in meinem Kopf, die Traumpolizei
Sie kommen zu mir in mein Bett, die Traumpolizei
Sie kommen, um mich zu verhaften, oh nein
Nun, ich kann nicht lügen weil sie mir zuhören und wenn ich einschlafe
Ich wette, sie spionieren mich heute Nacht aus, heute Nacht
Weil sie auf mich warten, sie suchen nach mir
Jede einzelne Nacht machen sie mich wahnsinnig, diese Männer in meinem Gehirn
Ich versuche zu schlafen, sie sind hellwach, sie lassen mich nicht in Ruhe
Sie werden nicht dafür bezahlt, Urlaub zu machen oder mich in Ruhe zu lassen
Sie spionieren mich aus, ich versuche mich zu verstecken, sie lassen mich nicht in Ruhe
Sie verfolgen mich, sie sind Richter und Geschworene in einem
Weil sie auf mich warten, sie suchen nach mir
Jede einzelne Nacht machen sie mich wahnsinnig diese Männer in meinem Gehirn, die Traumpolizei
Sie leben in meinem Kopf, die Traumpolizei
Sie kommen zu mir in mein Bett, die Traumpolizei. Sie kommen, um mich zu verhaften.

Die jungen Damen haben nach der Schule kein geisteswissenschaftliches Studium angefangen, sondern sind gleich in das Haifischbecken der Musikindustrie gesprungen. Javier Milei würde sie bestimmt loben, weil sie dem Steuerzahler nicht auf der Tasche liegen und son bißchen Kapitalismus machen.

Eine Nebenbemerkung kann ich mir natürlich nicht verkneifen: Sie sehen obwohl sie so um die 36 sind, verglichen mit einer deutschen Parteivorsitzenden noch relativ appetitlich aus. Chapeau!

Grüße an den Inlandsgeheimdienst: „Sire, geben sie Gedankenfreiheit“ (Fr. Schiller)

Beitragsbild: „Eindringling ins Traumland“ von Fidus