Der Letzte macht das Licht aus

Das war so ein gängiger Spruch aus den 80ern, der das personelle und finanzielle Auslaufen der Zone in ein galgenhumoriges Bild stellte. War ja ganz vorausschauend, nur daß zum Schluß vor dem finalen Desaster noch unverhoffte Rettung käme, das hatten wir nicht auf dem Schirm.

Vor einigen Jahren hat die Lichtlöschung in der BRD begonnen. Die erfolgt auf der Ebene der Energiewirtschaft, aber auch per Unternehmens-, Personal- und Kapitalflucht.

In den ersten drei Quartalen 2023 wanderten 202 Mrd. € als Direktinvestitionen, Wertpapieranlagen und übriger Kapitalverkehr ins Ausland. Dagegen zogen Ausländer 5 Mrd. € aus Deutschland ab. Macht ein Negativsaldo von 207 Mrd, €. Das ist eine große Zahl, die wir irgendwie ins Verhältnis setzen müssen. Das BIP betrug im selben Zeitraum 3. 068 Mrd. €. Die Abflüsse betrugen also 6,7 % des BIP.

Im Vorjahr 2022 betrugen die Abflüsse im Gesamtjahr 228 Mrd, €, das Fluchttempo erhöht sich offensichtlich.

Die Leistungsbilanz, vornehmlich angetrieben durch den Außenhandel wies in den ersten drei Quartalen 2023 noch einen Überschuß von 198 Mrd. € aus. Davon versumpft gefühlt ein Drittel als Targetsaldo.

Das ist das ungeschminkte Bild für 2023. Der Kapitalabfluß von heute, insbesondere was Direktinvestitioenen betrifft, ist die Armut von morgen. Nochmal eine Parole aus der Russenzeit: Frieda Hockauf hatte 1953 rausgehauen: „Wie wir heute arbeiten werden wir morgen leben.“

Grüße an den Inlandsgeheimdienst: „So wie wir heute arbeiten, leben wir morgen noch lange nicht.“ (Volksmund)

Beitragsbild: B. Zeller aus ZZ. Heute; Im Unendlichen ist die Erde flach, Vögel sind nicht real und parallele Geraden schneiden sich.