Steht 1933 vor der Tür?

Im Zwangsfernsehen soll es Warnungen vor 1933 gaben. Jetzt haben auch Steini und Reichelt, die noch vor zwei Jahren für das Spritzen geworben hatten, diesen Verdacht. Folgen wir einem Aufklärungsvideo von Reichelt:

Kommt wieder die Reichsschrifttumskammer oder eine Staatliche Kommission für Kunstangelegenheiten, die unter der Leitung eines Staatssekretärs – damals Helmut Holtzhauer – seit Juli 1951 für die einheitliche und zentrale Leitung der gesamten Kunst zuständig war? Noch meine Mama war als junges Mädchen in der Reichskammer der Bildenden Künste beschäftigt und mußte selten zwar, aber immerhin Berufsverbote tippen. Eines sonnigen Morgens setzte sie durch, daß sie fürderhin in diesem Zwangsverein nicht mit „Heil Hitler“, sondern mit „Guten Morgen“ begrüßt wurde. Das ging damals noch.

Am 7. Januar 1954 wurde eine Verordnung zur Arbeitsweise des Kulturminsteriums erlassen Diese nannte einleitend die Ziele der künftigen Kulturpolitik. Die Kulturpolitik der DDR wurde als „untrennbarer Bestandteil ihrer Politik zur Lösung der Lebensprobleme“ des Volkes bezeichnet. Hervorgehoben werden die Pflege der „fortschrittlichen, freiheitlichen und humanistischen Traditionen“ der nationalen Kultur, ihre Bedeutung für den Frieden sowie der Kampf gegen die „reaktionären imperialistischen Ideologien, … Kriegs- und Rassenhetze … gegen Dekadenz und kosmopolitische Entwurzelung“. Die Handhabung war mal strenger, mal etwas nachlässiger. Die Ausreiseanträge von Künstlern häuften sich, oft wurden sie laufengelassen, um sie loszuwerden.

Die Lage ist hoffnungslos, aber nicht ernst. Denn viel kaputt kann man an der deutschen Medien- und Kulturszene nach der langen Herrschaft von Dr. M. nicht mehr machen. Das ist tröstlich.

Grüße an den Inlandsgeheimdienst: „Nigdy nie jest tak źle, żeby nie mogło być gorzej“.

Beitragsbild: Vermutlich Zeller, aber ich bin nicht sicher.