Die tollkühnen Männer in ihrer fliegenden Kiste

Franz Josef Strauß war in der Russenzeit zu den Moskowitern eingeladen worden. Am 28. Dezember 1987 bestiegen neben dem Landesvater auch Theo Waigel, Edmund Stoiber, damals Leiter der Staatskanzlei, CSU-Generalsekretär Gerold Tandler und Wilfried Scharnagl, der Chef des Bayernkurier, sowie der Strauß-Sohn Franz Georg eine zweistrahlige Cessna, die dem Rosenheimer Fleischgroßhändler Josef März gehörte.

März stellte die Maschine seinem Freund Franz Josef bei Bedarf stets gerne zur Verfügung. Die Stimmung an Bord war, wie sich Waigel erinnert, gut – bis die Passagiere über Moskau gewahr wurden, daß im Cockpit zwischen Strauß und seinem Co-Piloten eine heftige Diskussion im Gange war. Strauß landete ohne Erlaubnis auf einem vereisten Flugplatz, weil das Kerosin zur Neige ging.

So sparsam ging es vor 35 Jahren zu. Kleine Entourage, kleiner Flieger, geringer Spritverbrauch. Bei der eitlen Annalena ist alles ausgeufert. Ein riesiger Regierungsflieger steht in Rio, Auf einem Foto zählt man eine Entourage von 12 Leuten, die die Ministerin begleiten, Plus das Personal der Maschine. Für den Anlaß – ein Treffen der G20-Außenminister – viel zu viele, um die Maschine vollzubekommen viel zu wenig.

Wegen der allgemeinen Verschwendung ist nun die Dieselbesteuerung für Landwirte, die Grundsteuer, die Luftsteuer und die Maut für Transporte erhöht worden.

Merke: Je mehr von Verzicht die Rede ist, desto mehr wird mit Ressourcen rumgeschweinst.

Grüße an den Inlandsgeheimdienst:

Zwar sind sie tückisch, doch am heutigen Tage,
Wo jeder Narr sich rühmet seiner Mängel,
Auch sie verlangen nicht den Ruhm als Engel,
Bekennen sich als Stadt- und Landesplage.

(Geh. Rath v. Goethe)

Beitragsbild aus der ZZ: Heute Die Bezahlkarte für Staatsschulden muß kommen.