Die Erhöhung des Mindestlohns ist vermutlich keine Katastrophe
Um das zu beleuchten, habe ich mal ein paar Berechnungen gemacht. Es wird der Unterschied für ein Ehepaar mit 2 Kindern berechnet. Im Fall 1 verdienen beide Ehepartner 12,82 Euro pro Stunde, im zweiten Fall bekommen beide Eheleute den neuen Mindestlohn von 14,60 Euro pro Stunde.
In der folgenden Tabelle sind die Auswirkungen gegenübergestellt:
Alle Tabellenwerte in €
Stundenlohn | 12,82 | 14,60 |
Bruttolohn für 160 Stunden | 2051,– | 2336,– |
Bruttolohn für beide Eheleute | 4102,– | 4672,– |
Sozialabgaben für beide | 884,– | 1.007,– |
Lohnsteuer für beide Stkl. IV | 209,– | 322,– |
Nettolohn für beide | 3009,– | 3343,– |
Kindergeld | 510,– | 510,– |
Gesamt netto | 3.519,– | 3853,– |
Bei 570 Euro Bruttolohnerhöhung für beide Eheleute kommen zum Schluß 334 € für die Haushaltsführung raus, und das ist noch optimistisch geschätzt. Denn niemand glaubt, daß die Sozialabgaben bis 2027 nicht steigen werden. Steigen die Sätze nur um 1 %, so sind von den 334 € schon mal 47 € weg.
Außerdem muß man noch mit Inflation rechnen, ich halte 5 % bis 2027 für wahrscheinlich. Von 4672 € sind das 234 €. Dann wäre die Erhöhung des Mindestlohns überwiegend ein Inflationsausgleich.
Treten beide Fälle ein, so reduzieren sich die 334 € Zugewinn um 281 € und es bleiben 53 € unter dem Strich übrig.
Der Mindestlohn ist für den Staat gut. Das erklärt, warum im Zwangsfernsehen vor allem Politiker den Mindestlohn wollen. Die wollen mehr Geld für ihre Pensionen, Abfindungen, Fördergelder, Kriegsfinanzierung und Diäten. Es werden Kosten vom Staat auf die Unternehmungen und letztlich auch auf die Konsumenten umgelagert.
Eine Frage bleibt natürlich offen: Haben die Arbeitgeber des Ehepaares ein Geschäftsmodell, mit dem sie den Mindestlohn zahlen können? Wir werden es sehen. Bis jetzt ist es meistens noch gutgegangen. Allerdings hat sich die Zahl der Arbeitslosen in letzter Zeit erhöht. Aber das ist weniger eine Folge der Löhne, sondern des Klimagedöhns.