Konrad Kustos: Yuppie-Kultur, soziales Palaver und egozentrisches Handeln

Nach den Plänen eines grünen Bezirksstadtrats sollte im kommenden Jahr in Berlin ein ganzer Innenstadtteil zugunsten eines „Eco-Mobility-Festivals“ für einen ganzen Monat von jeglichem fahrenden oder stehenden Kraftfahrzeugverkehr befreit werden. Wenige Tage danach hat sein Bürgermeister im Einvernehmen mit anderen Stadträten aller Couleur die grüne Allmachtfantasie vorerst gestoppt. Doch das Szenario war beeindruckend: 20.000 Anwohner hätten dann täglich einen Weg von teilweise mehr als einem Kilometer bis zur U-Bahn, 3500 Autos dürften nicht nur nicht fahren, sondern müssten anderswo abgestellt werden. Das hier zum Glück noch zahlreich ansässige Gewerbe könnte nicht mehr beliefert werden, und Kunden blieben fern. Aber es wäre natürlich ein vernichtender Schlag gegen den weltweit dräuenden Klimawandel. Wundert es uns, dass dieses Vorhaben vor seinem schmählichen Ende in der Planung schon weit gediehen war und Unsummen verschlungen hatte, aber weder im Bezirk noch im Senat oder gar bei den Bürgern bekannt war? Das Ganze ist auch nicht nur ein Ausrutscher eines durchgeknallten Politikers, sondern ein vorerst gescheiterter Zwischenschritt auf dem Weg zur grünen Umgestaltung der Demokratie in ein weltfernes Bevormundungssystem.

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