Unland, haben wir noch Geld…?

Die Worte „Brühl, haben wir noch Geld?“ wurden dem Sachsenkönig August III. vom Drehbuchschreiber des Historienfilms „Sachsens Glanz und Preußens Gloria“ immer wieder in den Mund gelegt. Heinrich von Brühl (1700 bis 1763) war Standesherr auf Forst, Pförten und Seifersdorf, Starost von Zips, Volinow, Lizinek und Biasezno, Vogt zu Bromberg und Besitzer der Rittergutes Gangloffsömmern, Premierminister, Geheimer Kabinetts- und Konferenzminister, Polnischer Kronfeldzeugmeister, Sächsischer Wirklicher Geheimer Rat, General der Infanterie, Oberkammerherr, Oberkämmerer, Kammerpräsident, Obersteuerdirektor, Generalakzisedirektor, Oberrechnungsdeputationsdirektor, Bergdirektorder und vieles anderes mehr. Ein richtiger Repräsentant der exzessiven Ämterhäufung und der Steuererpressung. „Haben wir noch Geld?“ Nun wird sie wieder ganz aktuell, diese bange Frage.

Denn einige Sachsenhasser der Antifa wollen den Freistaat mit dem kleinen zänkischen Bergvolk aus der Bundesrepublik rausschmeißen. Eine lange Abfolge von rassistischen Provokationen hat den Sachsen bedeutet, daß sie in Deutschland unwillkommen und unerwünscht sind.

Wir erinnern uns an das Freibad in Sebnitz und das Jahr 1997, wo  Ausländer behaupteten, daß Eingeborene ihr Kind geschlagen und ersäuft hätten. Drei völlig unschuldige Sachsen wurden verhaftet und  den blutrünstigen Lügenmedien regelrecht zum Fraß vorgeworfen. Eine tagelange sachlich vollkommen unbegründete Hetzkampagne gegen Nazis folgte, wobei alle relevanten Politiker wieder mal „Gesicht zeigten“. Nazis sagte man, Sachsen meinte man. Als sich zeigte, daß alle Anschuldigungen frei erfunden waren und die Zeugenaussagen von der Polizei im Sinne des „Kampfes gegen Rechts“ beeinflußt worden waren, wurde die Treibjagd geräuschlos abgeblasen, bei den Betroffenen, die einen Schreck fürs Leben bekommen haben dürften, hat sich niemand entschuldigt. Sebnitz wurde mit ein paar Millionen für den Rufschaden glatt gestellt. Wie schäbig von König Kurt Biedenkopf!

Das unangenehme Procedere wiederholte sich einige Male, zuletzt beim Mord an Khaled, der zunächst PEGIDA in die Schuhe geschoben wurde, bis sich herausstellte, daß  eine Auseinandersetzung im ausländischen Rauschgiftmilieu zugrunde lag.

In einer gerichtlichen Berufungsverhandlung am 1. Juli 2009 stach Alex Wiens auf die im dritten Monat schwangere Ägypterin Marwa El-Sherbini ein. Der Täter war kein Sachse, sondern der in Perm (Rußland) geborene Russe Alexander Igorewitsch Nelsin, umbenannt in Alex Wiens. Eine klassische Auseinandersetzung, wo auswärtige Unpäßlichkeiten in Deutschland auskuriert werden. Aber auch diese Mordtat ging, weil es zufällig in Dresden passierte aufs sächsische Konto.

Nun ist es endlich soweit, daß Rufe laut werden, Sachsen aus dem Bund zu exmatrikulieren. Das sollte keine Panik auslösen, sondern kühle sächsische Berechnung herausfordern.

Einerseits würde bei einem Rauswurf Sachsens der Länderfinanzausgleich, der Umsatzsteuerausgleich und die Bundesergänzungszuweisung entfallen, so daß Sachsen auf etwa 5,8 Mrd. € jährlich verzichten müßte. Das könnte der kleine Freistaat am Erzgebirge kaum verkraften.

Andererseits gäbe es jedoch viele Erleichterungen. Sachsen könnte sich aus der sogenannten Energiewende ausklinken. Der Freistaat stellt 5 % der deutschen Bevölkerung, so daß von 28 Mrd. Sonnen- und Windkraftsubventionen 1,4 Milliarden entfallen würden. Die EU würde den Freistaat rausschmeißen, was wiederum Milliarden spart. Deutschland bezuschußt die EU mit 60 Mrd.€ jährlich, 5 % davon sind etwa 3 Milliarden. Von 6 Milliarden Entwicklungshilfe sind 5 %  300 Millionen. Von 3 Milliarden für Bundestag, Bundesrat, Bundeskanzleramt und Bundespräsident beträgt der sächsische Anteil 150 Millionen, von 35 Milliarden für Auswärtiges und Verteidigung entfallen 1,75 Milliarden auf den Freistaat.

Zusammen machen diese Einsparungen 6,6 Milliarden € aus, also deutlich mehr, als was dem Freistaat durch den Rauswurf verloren gehen würde.

Und die Strafmaßnahmen der EU dürften bescheiden ausfallen. Aus dem Zollverbund kann man Sachsen nicht so leicht rauskegeln, weil wichtige innereuropäische Handelswege wie die derzeitig Bundesautobahnen gehießenen Trassen der A 4 und der A 9 durch das Ländchen führen. Polen und Tschechien ständen sofort auf der Brüsseler Matte, wenn solche Überlegungen angestellt werden würden.

Sachsen könnte das Glühlampenverbot, den Dosenpfand, die Staubsaugerdrosselung, die Zwangstribute an ARD und ZDF, die Wasserrahmenrichtlinie, das Schengen-Abkommen, den Euro und viele andere „Segnungen“ aus Brüssel und Berlin abschütteln und wieder ein freies Land werden, ein Freistaat eben.

Ministerpräsident Tillich könnte seinen Finanzminister Dr. Unland ganz relaxt fragen: „Unland, haben wir noch Geld?“  „Es ist genug da, Herr Ministerpräsident“.