Kämpfe an der bosnisch-kroatischen Grenze

Der Magyar Hirlap berichtete mit Hinweis auf die Webseite der bosnischen Zeitung Nezavisne novine, daß mehr als hundert Illegale am Mittwoch mit der bosnischen Polizei aneinandergerieten, als sie einen gewaltsamen Grenzdurchbruch versuchten, um durch Kroatien in die Europäische Union zu gelangen.

In der Auseinandersetzung wurden einige verletzt, darunter mehrere Frauen. Am frühen Nachmittag richtete die kroatische Polizei am Grenzübergang Velika Kladusa – Maljevac eine Barrikade ein, um das Stürmen durch Migranten zu verhindern. Marina Mandic, eine Sprecherin der bosnischen Polizei, berichtete, daß eine Gruppe Illegaler eine bosnische Absperrung durchbrach, aber durch eine zweite Sperre konnten sie nicht kommen.

Die Situation ist immer noch angespannt, Migranten hörten nicht auf zu planen, Kroatien zu durchqueren. Aber die bosnische und die kroatische Polizei versuchen auch, diese Versuche zu unterbinden. Die Zahl der Belagerer wächst, da immer mehr Menschen an die Grenze kommen. Die Zugereisten übernachten seit Montag unter freiem Himmel an der bosnisch-kroatischen Grenze, um auf die Behörden Druck auszuüben, damit sie weiterkommen.

Seit Anfang des Jahres kamen nach Polizeiangaben fast 20.000 illegale Einwanderer in Bosnien und Herzegowina an, 13.000 wurden von den Behörden bereits festgenommen. Derzeit sind 4-5 Tausend Menschen im Land. Die meisten von ihnen waren im westlichen Teil des Landes, in der Nähe von Bihac, nahe der kroatischen Grenze angekommen, wo sie in Parks und zerstörten Gebäuden vagabundierten. Nach Angaben der bosnischen Behörden besteht das größte Problem darin, daß einige serbische und montenegrinische Polizeibeamte illegale Migranten die Grenze ungehindert überschreiten ließen.

Die so genannte Westbalkan-Migrationsroute wurde vor mehr als zweieinhalb Jahren geschlossen, seitdem ist die Zahl der Migranten in den betroffenen Ländern deutlich zurückgegangen. Mazedonien, Serbien, Kroatien und Slowenien erlauben derzeit nur Personen, die einen Pass und ein Visum in Übereinstimmung mit dem Gesetz haben Zuflucht zu suchen.

Seit dem Ende der Route über Ungarn sind Migranten auf neue Routen ausgewichen, vor allem durch Bosnien und Herzegowina nach Kroatien, dann versuchen sie über Slowenien nach Westeuropa zu kommen. Die Grenzverletzungen sind alltäglich.