Wer wird der nächste Autokanzler?

Die VW-Produktionsstandorte waren bei Wahlen immer SPD-Hochburgen. Das betraf Emden an der Nordsee genauso wie Nordhessen um das Werk in Baunatal, Hannover und Wolfsburg. Auch bei der letzten Bundestagswahl 2017 hatte die SPD dort überall noch relative Mehrheiten, obwohl sie bundesweit nur etwas mehr als 20 % erreichte. Außer in Dunkeldeutschland, Standort Mosel. Da war wegen Sigmar Gabriels Stinkefinger und der Bemerkung über das „Pack“ der sozialdemokratische Zug regelrecht entgleist. Wer erinnert sich nicht daran, wie der Zensurminister Heiko Maas (SPD) am Ersten Mai 2016 von empörten Einwohnern vom Zwickaer Marktplatz vertrieben wurde?

Wahlergebnisse 2017:

Wahlkreis SPD AfD
WK 24 Aurich-Emden 37,8 9,1
WK 51 Helmstedt-Wolfsburg 30,0 10,9
WK 41 Hannover I 27,4 9,1
WK 42 Hannover II 25,6 7,6
WK 167 Waldeck 30,9 11,7
WK 165 Zwickau 10,8 26,2

Nun hatte es die SPD selbst in der Hand das Schlimmste für die Zukunft der Verbrennungsmotoren abzuwenden. Denn sie stellt mit Svenja Schulze ja die Bundesumweltministerin, die in die EU-Beratungen zu den Grenzwerten involviert war. Der Widerstand von Frau Schulze gegen die traumtänzerischen Wünsche des EU-Parlaments scheint schwach gewesen zu sein. Sie gilt in Parteikreisen als ausgemachte Autohasserin. Das Europaparlament hat sich durchgesetzt und bis 2030 sollen die Fahrzeugflotten 37,5 % weniger CO2 emittieren. Das trifft die deutschen Premiumhersteller härter als die ausländischen Kleinwagenfabrikanten.

„Ich sehe diese Entscheidung sehr kritisch; Brüssel und Berlin machen zum wiederholten Male den Fehler, Ziele festzulegen ohne einen Plan zu haben.“So äußerte sich Niedersachsens MP Stephan Weil (SPD), der auch VW-Aufsichtsrat ist. VW-Chef Diess drohte: „Mit (…) der starken Präsenz in China schaffen wir das“. Also mit der Abwanderung der Firma ins Reich der Mitte. BMW ist übrigens auch schon auf dem Sprung.

Als Sofortmaßnahme gehen 500 befristet Beschäftigte in Emden nicht in die Verlängerung. Nach der Betriebsversammlung, wo das bekanntgegeben wurde, schnellte der Krankenstand auf 20 % hoch, wie die Emdener Zeitung berichtete. Ein deutliches Signal, daß die Arbeiter wütend sind. Insgesamt soll die Belegschaft in Emden und Hannover deutlich reduziert werden. Vor allem mit dem Mittel der Frühverrentung.

Die SPD ist keine eingeschworene Gemeinschaft mehr. Die Funktionäre arbeiten mehr gegen- als miteinander. Die Fehlbesetzung Schulze ist Mitglied der Gewerkschaft Bergbau, Energie und Chemie sowie des NABU. Das ist so, als wenn man gleichzeitig im Zentralrat der Juden und bei den Moslembrüdern Politik macht. Früher war das Schizophrenie und man kam in die Klapse, heute ist jegliche Realität für die ewigen Politikstudenten „konstruiert“.

Die Zeit, als der sozialdemokratische Autokanzler Gerhard Schröder die Geschicke Deutschlands lenkte, sind vorbei. Mit Ferdinand Piech spann er einen reißfesten Faden, die Hartz-Reformen wurden letztlich im VW-Konzern erdacht. Inzwischen ist VW abgemeldet, die SPD-Granden krabbeln in der geistig dünnen CO2-Atmosphäre und der stickigen Luft von NO2 herum und pfeifen auf ihre einstige Wählerbasis.

Wir dürfen gespannt sein, wie die Autobauer und Pendler bei der nächsten Wahl reagieren. Es dürfte ein blaues Wunder geben. Die AfD ist der letzte und einzige Verbündete der Motorfreunde. Wer wird der nächste Autokanzler? Meuthen, Höcke oder Weidel?