Juncker schon wieder zum Fremdschämen

Der Gipfel von Europäischer Union und Arabischer Liga war von Anfang an etwas umstritten. Denn es steht überall zerbrechliches diplomatisches Porzellan herum, welches durch herumtrampelnde Elefanten zerstört werden könnte.

Es sah so aus, als wüßten das alle. Der ägyptische Präsident Sisi erklärte, sein Land sei seit Jahren Terrorakten ausgesetzt. Ägypten habe die Priorität, einen Kollaps wie in anderen Ländern der Region zu verhindern. Menschenrechte sind da eher nicht das vorrangige Thema. Auch andere gekrönte und ungekrönte Häupter in Arabien gehen massiv gegen Störer vor. Kürzlich wurde ein gefährlicher Moslembruder angeblich im Auftrag des saudischen Königs in Säure aufgelöst. Viele Länder sind derzeit dank einer aufgeklärten, robusten und verantwortungsvollen Politik noch intakt: Marokko, Algerien, Ägypten, Saudi-Arabien, Jordanien, der Oman, die Emirate, Kuweit und Ramallah.

In anderen Ländern ist die Ordnung dank des Eingreifens von europäischen und amerikanischen Menschenrechtsaktivisten bzw. sowjetischen Panzern ganz oder teilweise zusammengerochen: Libyen, Syrien, Irak, Afghanistan. Eigentlich sind auch schon Deutschland und Frankreich am kollabieren, siehe Breitscheidplatz und Bataclan.

Man war auf der Konferenz gemessen am niedrigen Intelligenzquotienten der teilnehmenden europäischen Politiker ganz nett miteinander zurechtgekommen. Bis der Luxemburger Ischiaspatient ganz zum Schluß alles zunichte machte.

Auf der Abschlußpressekonferenz wurde von einem kulturimperialistischen Journalisten die unpassende Frage gestellt, ob sich Ägyptens Präsident Abdel Fattah al-Sisi bewusst sei, dass die EU mit der Menschenrechtslage in seinem Land nicht einverstanden sei. Der Generalsekretär der Arabischen Liga Ahmed Aboul Gheit – ein Sohn Ägyptens – antwortete, daß nicht einer der Anwesenden über die Unzufriedenheit mit der Menschenrechtslage gesprochen habe.

Da krähte Juncker dazwischen: „Es stimmt nicht. (…) Ich war im Saal. Es stimmt nicht, dass wir nicht über Menschenrechte gesprochen haben.“

Das Treffen in Sharm el Sheik hätte man sich sparen können. Nach diesem diplomatischen Eklat ist alles schlechter als vor der Konferenz. Man kann sich nur noch schämen, von solchen hirnlosen Politikern wie Juncker vertreten zu werden, die sensible Außenpolitik aus dem offenen Fenster heraus machen. Da vermisse ich jegliche Professionalität. Es ist wirklich der letzte Dreck, der in Brüssel und Straßburg herumläuft.

Allah gebe den arabischen Potentaten auch zukünftig Verstand. Den Lieben Gott sollten wir bitten, daß er in Luxemburg Hirn regnen lasse.