Eine gute und eine schlechte Nachricht

Zuerst die Gute: Manfred Weber wird nicht Kommisionspräsident der EU. Meine Leser wußten wieder einmal frühzeitig mehr, als die Konsumenten des Mainstreams. Am 9. Mai hatte ich geschrieben:

Macron (…) war von Anfang an dagegen, daß Manfred Weber Kommissionspräsident wird. Er will prinzipiell nicht, daß der Spitzenkandidat der stärksten EU-Parlamentsfraktion dieses Amt bekleidet. Er will das Amt in Hinterzimmern auskungeln und ist sich darin mit so unterschiedlichen Chefs wie Orbán und Tsipras völlig einig. Merkel gab in Sibiu noch ein billiges Lippenbekenntnis zu Weber ab, wird ihn jedoch verraten, bevor der gallische Hahn noch einmal kräht.

Da lag ich richtig: Der heutige Tag beweist wieder einmal, daß Dr. Merkels Regiment eines der Intrige, des Verrats, der Lüge, der Unzuverlässigkeit und der Niedertracht ist. Und dazu natürlich wieder einmal des Wählerbetrugs. Den CDU-Wählern war von der Parteileitung ja versprochen worden, daß Weber das Amt bekommt, wenn die Europäische Volkspartei stärkste Kraft wird.

Die schlechte Nachricht: Die Entscheidung wurde aus Osaka vom G20 vermeldet. Von der EU sind beim G20 folgende Staaten dabei: Deutschland, die EU selbst, Frankreich, Italien und das Vereinigte Königreich. Also vier von 28 EU-Mitgliedern, wovon eines sich auch noch verabschieden will. Da wird den kleinen Mitgliedern mal gezeigt, wo der Hammer hängt.