Zickenterror

Eine Freundin ist gerade krankgeschrieben. Wegen langjährigem Mobbing in einem fast reinen Frauenbetrieb, der auch noch staatlich ist. Eine Atmosphäre der Zickerei und der Intrige. Da helfen auch nicht die vielen Beauftragten. Personalrat und Gleichstellung sind ja auch Frauen. Sie will da nur noch weg.

Zufällig habe ich auf VK eine Geschichte von Tatjana Festerling gefunden, die das Thema aus noch etwas anderer Perspektive sieht:

Ich wohne neben einer Baustelle. Seit eineinhalb Jahren ziehen hier Männer per Verschalungstechnik und mit den üblichen Baugeräuschen ein imposantes Gebäude hoch. Manchmal waren Musikfetzen zu hören, manchmal wurde in den Pausen über Politik diskutiert, es wurde oft gelacht, vor allem, wenn neue Gewerke hinzukamen. So entstand ein Traumhaus – von Männern geplant, finanziert und gebaut.

Seit knapp einer Woche ist’s vorbei mit der produktiven Ruhe. Schon morgens höre ich das Geschratel einer unangenehm hohen Frauenstimme, die zu allem ihren Senf dazuzugeben scheint. Ich verstehe nicht, was sie keift, aber immer, wenn sie einen besonders schrillen und aggressiven Wortschwall ausstößt, werden die Männer ganz still. Als wollten sie sie ins Leere kreischen lassen. Doch nach außen wirkt es, als hätte sie gewonnen.

Ich muss dem zuhören und werde auch aggressiv. Denn wenn Männer immer nachgeben, geschieht irgendwann nur noch, was Frauen bestimmen. Und das ist nicht gut, denn Frauen können nicht wirklich mit Macht und Verantwortung umgehen.

Psychisch gesunde Männer befinden sich in ständiger Konkurrenz zu anderen Männern und müssen sich realistisch mit dem eigenen Stärke-Schwächen-Profil auseinandersetzen. Schätzt er sich falsch ein, gibt’s vom Stärkeren eins aufs Dach. Auch deshalb klären Männer in Rudeln unter sich relativ schnell die Hackordnung, wissen anschließend instinktiv wer die Nummer 1, 2 und 3 ist und gut ist.

Bei Frauen ist das anders, insgeheim will die eine die andere übertrumpfen und unterm Strich konzentriert sich dann doch wieder alles aufs Aussehen, also auf Bauch, Beine, Po. Ich kenne hochgebildete Frauen, die mit ihrer Gehirnleistung die Männer auf ihrem Fachgebiet locker in den Schatten stellen können, doch selbst die fallen vorm Spiegel in sich zu kleinen Mäuschen zusammen, weil sie äußerliche Unperfektheiten an sich feststellen. 1000 Äußerlichkeiten stimmen nicht, die Nase ist zu kurz/lang/groß/klein/stupsig, der Hintern zu groß/klein/breit/untrainiert, da sind Falten, dort Speckrollen, auch die Frisur will sich dem Kontrollzwang nicht fügen und so weiter. Solange Frauen das mit sich ausmachen, ist ja alles gut.

Ich habe jedoch den Eindruck, dass Frauen dazu neigen, ihre eigenen Defizite, die Unperfektheiten ihres Selbstbildes durch eine Herrschsucht gegenüber Männern zu kompensieren. Das nervt!

Soweit Tatjana. Ich habe mal meine Freundin gefragt, ob das so o.k. ist. Also die war in der Russenzeit manchmal in Betrieben mit Frauen zusammengesperrt. Sie hat auf Arbeit bei der Technischen Gebäudeausrüstung immer lieber mit Männern Karten geklitscht oder trübes Ehringsdorfer getrunken, als sich mit den Frauen aus der Leitungsebene abzugeben. In einem anderen Betrieb (Büro des Bezirksarchitekten) waren auch die Herren der Schöpfung kein adäquater Umgang für sie. Aber sonst hat sie sich immer lieber mit Männern zusammengehockt. Sie war übrigens nicht die einzige Frau, die so denkt und handelt. Fast alle jungen Damen, die ein bißchen schön oder patent sind, sind so gestrickt.

Die Erfahrung: Herrschsüchtige Frauen wollen nicht nur gegenüber Männern auftrumpfen, sondern praktizieren auch regelrechten Zickenterror. Ich habe aber auch wunderbare Frauen kennengelernt, denen das fremd war. Zum Beispiel meine Freundin, die zwanzig Jahre mehrere Betriebe geleitet hat. Die konnte schon sparsam und effizient mit Macht umgehen. Oder Tatjana, die die Kölner Hools bis zur letzten Patrone verteidigt hat und damit die Macht der Medien unterlaufen hat.

Was mir immer wieder als grauenhaft aufstößt und ein Exempel ist für das was Tatjana meint: Das Umfeld der Kanzlerin. Wie der Herre, sos Gescherre. Grütters, vdL, Schavan, Will, Baumann, die Klosterschülerin, Schulze, Giffey, Barlay. Da kommen nur noch solche politischen Eunuchen wie Altmaier, Maas, Laschet, Seehofer und Günther als Flaschenöffner vor.