Aufforstung erst nach dem Kahlschlag

Der Umweltpolitiker Andreas Jung von der CDU verkündigte nach der Bekanntgabe der CDU-Grausamkeiten für die Tagung des Klimakabinetts: „Das ist die Aufforstung der CDU“.

Weder der Parteisekretär Ziemiak noch Jung gaben konkret bekannt, was der Spaß den Bürger kosten soll. Obwohl das einfach zu berechnen ist. Eine CO2-Bepreisung von 40 € pro Tonne CO2 hat zum Exempel folgende Auswirkung:

838 Mio t CO2 mal 40 € = 34 Mrd. €. Das ist noch deutlich mehr, als die EEG-Umlage für Windmühlen und Photovoltaik. Außerdem pflegt die Regierung Umweltsteuern noch einmal mit der Umsatzsteuer zu belasten. Das sind 494 € Mehrbelastung pro Kopf der Bevölkerung, für eine 4köpfige Familie fast 2.000 € im Jahr. Viele Grünenwähler sind sich wegen mathematischer Unbildung über diese Größenordnung nicht im klaren. Viele CDU-Wähler übrigens auch nicht.

Nun könnte der eine oder andere ja einwenden, daß einen Teil der Abgaben die Industrie bezahlt. Das ist zunächst richtig. Aber Industrie, Landwirtschaft und Gewerbe stellen ja Erzeugnisse her, die zum Schluß wieder von Kunden gekauft werden. Es tritt ledigleich folgender Effekt auf: Ein Teil der Umweltsteuern wird mit den Produkten exportiert und chinesische Waren werden von Abgaben unbelastet eingeführt, was den Wettbewerb schon jetzt stark verzerrt.

„Sobald der Spritpreis aufgrund der CO2-Bepreisung steigt, werden wir die Pendlerpauschale entsprechend erhöhen.“ So das intellektuelle Duo Infernale von der CDU. Wie die Rentner entlastet werden sollen und was Fahrten für Auswirkungen haben, die nicht beruflich veranlaßt sind, darüber schweigt es sich aus.

„Wir schlagen vor, die Kfz-Steuer bei Neuzulassungen umfassend an den CO2-Emissionen des Fahrzeugs zu bemessen.“ Eine Kfz-Steuer für Altfahrzeuge und eine andere für neue? Da wird das Altfahrzeug gefahren werden, bis das der TÜV uns scheidet.

Es wird die alten Probleme geben: In Grenznähe wird im Ausland getankt werden, Benzin und Diesel werden in Kanistern eingeführt. Fahrzeuge werden im Ausland zugelassen werden und eine Menge Steuern werden dann in befreundeten Demokratien gezahlt. In Polen, Österreich, Luxemburg und Tschechien wird man sich schon mal freuen. Da hats schon jetzt konkurrenzfähige Energiepreise.

Das Ganze muß nun auch noch ins Klimakabinett – was sich nach Henryk M. Broder wie Kriegskabinett anhört – und wird dort von der todessehnsüchtigen SPD noch einmal verschärft werden. Selbst ältere Leute – wie der Patriarch Methusalem aus dem Buch Mose – können sich nicht erinnern, daß Dr. Merkel irgendwelche SPD-Ideen schon einmal erfolgreich abgewehrt hätte.

Das Duo Ziemiak – Jung ist in der Forstwirtschaft nicht wirklich zu Hause. Einer Aufforstung ging nämlich oft Windbruch oder ein Kahlschlag voraus. Die Thüringenwahl könnte angesichts der geplanten Verteuerung der Lebensgrundlagen für die CDU ein verheerender Tornado werden, wenn man den Umfragen glaubt. Ja, danach wird die CDU aufzuforsten sein. Die Baumschulen müssen dann schwarze Parteisoldaten als kleine Setzlinge liefern. Also heutzutage muß man das deutlich sagen, um nicht in Rassismusverdacht zu gelangen: Mit den Schwarzen meine ich keine Mohren, sondern Mohrings.