Noch ist Albion nicht verloren

Die Systempresse berichtet Übles über die Brexit-Auswirkungen. Viele Firmen seien mit den Zollpapieren noch überfordert. „Für viele Logistiker bringen die Verzögerungen und Wartezeiten an der Grenze und bei den Kunden ein zusätzliches Problem mit sich: Ihnen fehlen Lkw, dort, wo sie benötigt werden, da der eingespielte Transportkreislauf immer wieder unterbrochen wird.“ So ein Blatt aus Berlin. Im Hafen Hoek van Holland soll ein holländischer Zöllner die Schinkenbrote eines britischen Truckers mit dem Verweis auf die Einfuhrbestimmungen aus Drittländern beschlagnahmt haben.

PB versucht mal einen Faktencheck. Natürlich sind die folgenden Zahlen nur Nadelstiche beim Sondieren von Problemen oder Erfolgen, aber zumindest besser als reine unfundierte Behauptungen.

Seit dem 24.12.2020, als die Unterhandlungen zwischen dem Königreich und der EU erfolgreich abgeschlossen wurden, ist der Dax von 13.790 auf 13.853 Punke angestiegen (plus 0,5 %). Der französische CAC 40 ist von 5.522 auf 5.617 gestiegen (plus 1,7 %), der britische Index FTSE von 6.520 auf 6.721 (plus 3,1 %). Das Pfund Sterling hat gegenüber dem Euro im betrachteten Zeitraum 1,1 % zugelegt.

Das sind sicher keine Trompetenstöße, unter denen die Mauern von Brüssel einfallen könnten. Zumindest wird jedoch dem Eindruck, daß ALBION von GOTT wegen dem BREXIT gestraft wird, etwas entgegengewirkt. Er agiert offensichtlich relativ neutral. Da das Transportwesen besonders im Focus der deutschen Journalisten steht, habe ich mir noch die Notierung der größten börsennotierten Spedition auf der Insel – Macfarlane – angesehen:  Die Aktie ist seit dem 24.12.2020 von 0,946 auf 0,99 gestiegen. Da fällt es nicht ganz so ins Gewicht, wenn auf dem Festland englische Schinkenbrote konfisziert werden.

 

Grüße an den V-Schutz: Die Schweine von heute liegen auf den Schinkenbroten von morgen.