Was vom Lohn bleibt, dritter Akt

Am 2. Januar und am 7. März hatte ich in den Geldbeutel eines Freundes geschaut. Das ist schon wieder überholt, so schnell wie sich das Inflationskarussel dreht. Darum heute ein zweites Update:

Einer meiner Freunde fährt etwa 200 Tage im Jahr zur Arbeit. Das sind 34 km Weg, im Jahr 13.600 km. Das summiert sich auf etwa 1.000 Liter Diesel, denn er hat nicht ganz das modernste Fahrzeug. 2019 kostete der Kraftstoff etwa 1.270 €, mit dem Märzpreis von 2,27 € würde das 2022 rund 2.270 € kosten.

Er heizt mit Flüssiggas. 2019 kostete das etwa 40 Center pro Liter, am heutigen 18.03.2022 ist es mit ca 118 Centern pro Liter ausgepreist, davon etwa 5 Center wegen der Erhöhung der Luftsteuer zum Jahreswechsel. Bei 3.000 Litern Verbrauch kostete der Brennstoff 2019 „nur“ 1.200 €, jetzt 3.540 €.

Nun ist Energie dummerweise in allen Lebensmitteln enthalten. Der Bauer fährt mit dem Schlepper rum, er wirft Dünger, er duscht sich nach dem Besuch des Schweinestalls usw. Wir dürfen 2022 mit einer Inflation von rund 6 % für Lebensmittel rechnen. Nehmen wir mal an, die Haushaltsausgaben für die Ernährung steigen von 200 € pro Monat auf 212 Euro, so sind das pro Jahr schon wieder 144 € Mehraufwand.

Ein Singlehaushalt verbraucht im Schnitt 2.000 kWh Strom in Jahr. Das kostete bisher 600 €, 2022 wird das wohl bei bei prognostizierten 39 Centern pro kWh 780 € ausmachen.

Gehen wir davon aus, daß er 1.900 € verdient. Nach den Abzügen für Lohnsteuer und Sozialabgaben kommen 1.378 € raus. Die oben berechneten vier Preiserhöhungen verschlingen davon 305 € im Monat. Das sind 22,1 % des verfügbaren Einkommens. Und das wars ja nicht: Die Autoversicherung und -reparaturen, die Ausgaben für Kleidung und Haushaltsgeräte, für Baumaterialien steigen ja auch. Die Grundsteuer wird voraussichtlich höher.

Am 2. Januar hatte ich 137 € Mehrkosten für den Singlehaushalt ausgerechnet, am 7. März 231 € und nun 305 €. Einfach irre!

2022 wird das Jahr eines massiven Angriffs auf den Lebensstandard der breiten Volksmasse. Man muß nicht viel Phantasie haben, um eine hohe Zahl von Privatinsolvenzen heraufziehen zu sehen. Schuld sind Greta, Langstreckenluisa und ihre elitären Hintermänner, die die Medien gekapert haben und Druck auf die EU-Kommission ausüben. Die Luftsteuer ist von Berlin hausgemacht, die Energiepreise gehen durch die Decke, weil kein Rohstoffkonzern mehr nennenswerte Investitionen vornimmt. Früher nannte man das, was passiert, Raubbau. Eine freche Bande von Multimillardären vom Weltwirtschaftsforum und vom Club of Rome hat uns geheidscheckt. Wie die Leute darauf antworten wird sich zeigen.

Mindestlohn, Heizkostenbeihilfe und Kilometerpauschale gehen in unserem Beispiel am Problem vorbei.

 

Grüße an den Inlandsgeheimdienst: „Quicquid agas, prudenter agas, et respice finem“ (Gesta Romanorum) Für Nichtlateiner: Was auch immer Du tust, handle vorausschauend, und denk an das Ende.

 

Beitragsbild: Steuerzahlung im 18. Jh.