Unterschiedliche Vorstellungen über die Dauer von Lieferverträgen

Der Energieminister von Katar – Seine Exzellenz Saad Sherida al-Kaabi – hatte davor gewarnt, daß Europa in diesem Winter zwar über ausreichend Gas für Strom und Heizung verfügen könnte, die härtere Herausforderung jedoch 2023 kommen wird, da die Reserven erschöpft sind. Saad al-Kaabi sagte, es wäre „nächstes Jahr viel schlimmer“, wenn es einen strengen Winter geben würde, und fügte hinzu, daß sich die Energiekrise bis zur Mitte des Jahrzehnts erstrecken könnte, wenn der Krieg in der Ukraine weitergehe und das Gas „nicht wieder fließe“.

HIS EXCELLENCY MR. SAAD SHERIDA AL-KAABI

Seit dem 4. November 2018, ist seine Excellenz, Herr Saad Sherida Al-Kaabi Staatsminister für Energiefragen und Kabinettsmitglied.

Kaabi warnte davor, daß er sich keine Zukunft vorstellen könne, in der „null russisches Gas“ nach Europa strömt. „Wenn das der Fall wäre, dann denke ich, daß das Problem riesig sein wird und sehr lange andauern wird“, sagte er. „Sie haben einfach nicht genug Volumen, um dieses Gas langfristig zu ersetzen, es sei denn, Sie sagen: Ich werde riesige Kernkraftwerke bauen, ich werde Kohle zulassen, Ich werde Heizöle verbrennen.’“

Das gesamte russische Gas in Europa zu ersetzen, würde jährlich 112 Millionen Tonnen LNG erfordern, was fast einem Drittel des heutigen Weltmarktes entspricht. Kaabi sagte, daß vor 2025, wenn das Joint Venture Golden Pass von QatarEnergy mit ExxonMobil voraussichtlich 16 Millionen Tonnen LNG pro Jahr auf den Markt bringen wird, keine neuen, nennenswerten Gasprojekte weltweit mit der Produktion beginnen werden. Katar gibt außerdem fast 30 Milliarden US-Dollar für die Erweiterung seines North Field, des größten Gasfelds der Welt, aus, um seine jährliche LNG-Produktionskapazität von 77 Millionen Tonnen auf 126 Millionen Tonnen bis 2027 zu erhöhen.

PB berichtete, daß beispielweise das kanadische LNG-Projekt Kitimat kurz vor den Sanktionen gegen die deutschen Verbraucher eingestellt wurde. Auch eine Folge des langen Anlagehorizonts, der auf Grund der klimamäßigen EU-Vorgaben nicht mehr realistisch zu erreichen war.

Katar hat im März ein vorläufiges Abkommen mit Deutschland unterzeichnet, aber diese Gespräche waren von Meinungsverschiedenheiten über die Vertragsdauer geprägt. QatarEnergy verkauft sein Gas lieber über langfristige Verträge, die ihm Sicherheit bieten, da es Milliarden von Dollar in die Energieinfrastruktur investiert. Die staatsnahen asiatischen Einkäufer stimmen in der Regel Lieferverträgen mit einer Laufzeit von 15 bis 20 Jahren zu.

Europa müsse aus der Diskussion herauskommen, daß Gas nicht für lange Zeit benötigt wird. „Weil jeder, der in den Gassektor investieren will, einen Anlagehorizont von 25, 30 oder 40 Jahren in Betracht zieht, um angemessene Renditen aus den Investitionen zu erzielen“, sagte er. „Wenn die Regierungen das nicht unterstützen, wird es schwierig.“

Sicher ist die katarische Position an den wirtschaftlichen Interessen des Emirats ausgerichtet, sie differiert aber sehr stark zum deutschen Ampel-Koalitionsvertrag, den interessanten Träumereien des Berliner Wirtschaftsministeriums und den esoterischen EU-Befehlen. Der tiefe Bückling von Wirtschaftsminister Märchenrobert vor den Scheichs des Emirats war für die Katz.

 

Grüße an den Inlandsgeheimdienst: „Das gab ein Gas! Das ging ins Ungeheure, So daß gar bald der Laender flache Kruste, So dick sie war, zerkrachend bersten mußte.“ (Geh. Rath v. Goethe)